Bussnang (awp) - Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) dürfen nach einem langen juristischen Tauziehen jetzt wie geplant bis zu 1'500 neue U-Bahn-Wagen beim Thurgauer Zugbauer Stadler bestellen. Der Vertrag hat einen Gesamtwert von bis zu 3 Milliarden Euro.

Damit handle es sich um einen der grössten bisher in Europa vergebenen Lieferaufträge, teilte Stadler Rail am Freitagabend mit. Man sei "stolz", diesen gewonnen zu haben und diesen "in Berlin für Berlin" ausführen zu können. Stadler investiert in diesem Zusammenhang auch bis zu 70 Millionen Euro in seinen Standort in Berlin-Pankow.

Den Weg freigemacht hat am Freitag das Kammergericht Berlin, es beendete einen 10 Monate dauernden Rechtsstreit um den Milliardenauftrag. Der unterlegene Bieter Alstom war dagegen vorgegangen, dass die BVG den Auftrag an Stadler vergibt. Das Gericht wies die Beschwerde nun letztinstanzlich zurück.

Bestandteil des Rahmenvertrags ist eine feste Mindestbestellmenge von 606 Wagen. Eine erste Tranche von 376 Wagen wird ab 2022 geliefert, erklärte Stadler. Weitere 230 Wagen seien fest bestellt, würden jedoch später abgerufen. Zudem habe die BVG die Möglichkeit, bis zu 894 weitere Wagen abzurufen. Das Auftragsvolumen der festen Bestellungen mache 1,2 Milliarden Euro aus.

Die BVG braucht dringend neue Züge. Die Flotte von rund 1'300 Wagen ist in die Jahre gekommen. Alte Züge müssen häufiger als neue in die Werkstatt und fehlen dann auf den Strecken.

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