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Amadeus FiRe AG: Quartalsmitteilung erstes Quartal 2020
27.04.2020 / 08:00
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Pressemitteilung
Amadeus FiRe AG:
Quartalsmitteilung erstes Quartal 2020
Frankfurt/Main, 27. April 2020. In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres
2020 erreichte die Amadeus FiRe Gruppe einen konsolidierten Umsatz von EUR 76,4
Mio. (Vorjahr: EUR 53,3 Mio.). Maßgeblich für die Steigerung des Umsatzes von
38,3 Prozent war der Erwerb der Comcave Holding GmbH zum 19. Dezember 2019. Das
organische Umsatzwachstum belief sich auf 8,2 Prozent.
Die Umsätze der einzelnen Dienstleistungen entwickelten sich wie folgt:
Zeitarbeit + 9,1%
Personalvermittlung - 2,6%
Interim-/Projektmanagement + 69,4%
Weiterbildung - gesamt inkl. Comcave + 293,7%
Weiterbildung - organisch exkl. Comcave - 10,8%
Alle Dienstleistungen konnten zunächst gut in das neue Geschäftsjahr starten.
Die Corona-Krise hat erst im März deutliche Auswirkungen auf das operative
Geschäft gezeigt.
Ab diesem Zeitpunkt ist die Nachfrage der Kundenunternehmen nach allen
Dienstleistungen des Segments Personaldienstleistungen deutlich gesunken.
Nach gutem Start über Vorjahresniveau lag die Anzahl der laufenden
Zeitarbeitsaufträge nach dem Monatsübergang März auf April rund 15 Prozent
unter Vorjahr. Die aktuell geringe Nachfrage reicht nicht aus, auslaufende
Aufträge durch neue Abschlüsse gleichwertig zu ersetzen. Ab dem 1. April nutzt
Amadeus FiRe für die Zeitarbeitsmitarbeiter das Instrument der Kurzarbeit. Für
alle Mitarbeiter, die nicht aktiv im Kundeneinsatz sind, wird die Arbeitszeit
um 100% reduziert. Der grundsätzlich hohe Krankenstand im ersten Quartal eines
Jahres fiel krisenbedingt in dieser Berichtsperiode höher aus. Dies führte im
Berichtszeitraum zu einer geringeren Auslastung der Zeitarbeitsmitarbeiter und
einem negativen Effekt in Höhe von rund EUR 0,4 Mio. Positiv ist anzumerken,
dass sehr viele Zeitarbeitskräfte die Tätigkeit für ihre jeweiligen
Kundenunternehmen aus dem Homeoffice heraus weiter durchführen können und diese
Aufträge unverändert fortlaufen. Es stand im ersten Quartal 2020 ein
fakturierbarer Tag mehr als im Vorjahresquartal zur Verfügung. Dies entspricht
einem positiven Umsatz-, Rohertrags- und Vorsteuerergebniseffekt von rund EUR
0,6 Mio.
Für das gesamte erste Quartal stellt sich das Bild für die Personalvermittlung
stabil und für das Interim- und Projektmanagement sehr positiv dar. Durch die
gesunkene Anzahl neuer Anfragen und zusätzlichen Schwierigkeiten bei der
Vereinbarung entscheidungsnotwendiger Interviews wird ein deutlicher Rückgang
des Geschäftsvolumens in diesen beiden Dienstleistungen im Vergleich zum ersten
Quartal erwartet.
Im Segment Weiterbildung hat die Corona Krise ebenfalls Mitte März durch Verbot
von Veranstaltungen und Verunsicherung der potentiellen Teilnehmer an
Weiterbildungen zu Einschnitten geführt.
Ein großer Teil der Veranstaltungen, welche von den Gesellschaften der
Steuer-Fachschule Dr. Endriss angeboten werden, findet in Form von
Präsenzveranstaltungen statt. Dieser Teil des Bildungsbetriebes musste
vorübergehend komplett eingestellt werden. Für viele Produkte wurden schnell
alternative, digitale Formate gefunden, aber insbesondere kurze
Seminarveranstaltungen entfielen ersatzlos. Der Ergebniseinfluss der Krise im
ersten Quartal lag bei rund EUR 0,5 Mio., wobei der Großteil lediglich auf eine
zeitliche Verschiebung von Startzeitpunkten langlaufender Lehrgangsformate wie
Steuerberater oder Bilanzbuchhalter entfällt.
Die Gesellschaften der zum Jahresende 2019 neu hinzugekommenen Comcave Holding
GmbH erzielten im ersten Quartal einen Umsatz von EUR 16,6 Mio. Das Comcave
College ist insbesondere im Umfeld der öffentlich geförderten Weiterbildung für
nicht erwerbstätige Personen tätig. Da Comcave seit Jahren auf Tele-Lernen,
also dozentengeleitetem Live-Unterricht spezialisiert ist, war es Comcave
möglich, sehr schnell 100 Prozent der Kunden die Teilnahme an den jeweiligen
Produkten von zu Hause aus zu ermöglichen. Die sich zuspitzende Situation am
Arbeitsmarkt mit Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit stellt für das
Comcave-Geschäftsmodell eine sich potentiell eher verbessernde
Nachfragesituation dar, in der die von der Krise betroffenen Personen bei
Comcave die Chance einer geförderten Weiterbildung nutzen können.
Maßgeblich durch den Erwerb der Comcave Holding GmbH stieg der Rohertrag der
Amadeus FiRe Gruppe um 46,7 Prozent auf EUR 38,4 Mio. Die bereinigte Steigerung
betrug 4,1 Prozent. Die Rohertragsmarge stieg von 47,3 Prozent auf 50,2
Prozent. Die Steigerung der Rohertragsmarge ist auf die hohe
Rohertragsmargenstruktur von Comcave und die damit verbundene Veränderung aus
dem Dienstleistungsmix zurückzuführen.
Die Vertriebs- und Verwaltungskosten betrugen im ersten Quartal 2020 EUR 27,8
Mio. nach EUR 17,3 Mio. im Vorjahr. Die um Comcave bereinigte Kostensteigerung
beträgt rund EUR 2,5 Mio. oder 14,4 Prozent. Im Wesentlichen resultiert diese
Zunahme der Kosten aus nachlaufenden Aufwendungen für die Comcave-Transaktion
(EUR 0,7 Mio.), dem Ausbau der IT-Infrastruktur/Anwendungen (EUR 0,4 Mio.) und
dem Ganzjahreseffekt aus der erfolgreichen Expansion im vergangenen
Geschäftsjahr. Aufgrund der neuen Situation wurden alle weiteren
Expansionsplanungen des Segments Personaldienstleistungen für das laufende
Geschäftsjahr bei gleichzeitig hoher Kostendisziplin zurückgestellt.
Als Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Firmenwertabschreibung und
Amortisation auf immaterielle Vermögenwerte aus Kaufpreisallokation (EBITA-pre)
wurden im ersten Quartal 2020 EUR 10,6 Mio. erreicht, eine Zunahme um 18,4
Prozent oder EUR 1,7 Mio. gegenüber dem Vorjahresquartal. Die EBITA-pre-Marge
sank um 2,3 Prozentpunkte auf 13,9 Prozent (Vorjahr: 16,2 Prozent). Das
EBITA-pre wurde im ersten Quartal zunächst durch ein von Comcave beigesteuertes
EBITA-pre in Höhe von EUR 3,1 Mio. positiv beeinflusst. Nachlaufende
Transaktionskosten belasteten das Ergebnis mit EUR 0,7 Mio. Dem entgegen steht
ein zusätzlicher fakturierbarer Tag im ersten Quartal, welcher mit rund EUR 0,6
Mio. einen positiven Effekt darstellt. Darüber hinaus wurde das EBITA-pre durch
direkte auf die Corona-Krise zurückzuführende Effekte mit rund EUR 1,6 Mio.
getroffen. Zusammengefasst waren dies insbesondere: Abmeldung von
Zeitarbeitsaufträgen, gestiegene Krankheitsquote der Zeitarbeitsmitarbeiter,
Nachfragerückgang ab März in allen Dienstleistungen und Abbruch/Verschiebung
von laufenden Prozessen und Kundeninterviews sowie Ausfall/Verschiebung von
Präsenzveranstaltungen.
Die Amortisation auf immaterielle Vermögenswerte aus Kaufpreisallokation, die
mit dem Erwerb der Comcave Holding GmbH einhergeht, betrug EUR 2,5 Mio.
(Vorjahr: EUR 0).
Das Periodenergebnis des ersten Quartals 2020 betrug EUR 5,0 Mio. (Vorjahr: EUR
6,0 Mio.). Das Ergebnis je Aktie, bezogen auf das den Stammaktionären des
Mutterunternehmens zurechenbare Periodenergebnis, sank im ersten Quartal um 18
Cent auf EUR 0,96 (Vorjahr: EUR 1,14).
Der Umsatz und das operative Ergebnis (EBITA-pre) für das erste Quartal 2020
konnten gesteigert werden. Jedoch hatte der Corona-Effekt im März bereits
Auswirkungen auf die Umsatz- und Auftragslage nahezu aller Wirtschaftszweige in
Deutschland. Dieser Effekt führt zu einer konjunkturellen Abschwächung, einem
deutlichen Nachfragerückgang und erheblichen Unsicherheiten der Unternehmen in
Deutschland. Daher setzt der Vorstand zum jetzigen Zeitpunkt die
Ergebnisprognose für das Gesamtgeschäftsjahr 2020 aus.
Der Vorstand erwartet ein grundsätzlich sehr schwaches zweites Quartal der
Amadeus FiRe Gruppe. Sollten in naher Zukunft allgemeine Erholungstendenzen
einsetzen und sich die Nachfragesituation verbessern, sollte ebenfalls die
Amadeus FiRe Gruppe im zweiten Halbjahr davon profitieren. Der Vorstand geht
aktuell nicht davon aus, im Verlauf des zweiten Halbjahres wieder an das Niveau
des Vorjahres anschließen zu können. Einen positiven Ausblick und für das
Geschäftsjahr 2020 steigende Umsätze und Ergebnisse erwartet der Vorstand
lediglich für das antizyklisch reagierende Geschäft der geförderten
Weiterbildung von Comcave.
Insgesamt sind die finanziellen Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2020
aufgrund der fortschreitenden Ausbreitung und der nicht absehbaren Dauer der
Pandemie derzeit schlicht nicht verlässlich quantifizierbar. Der Vorstand wird
die Lage neu bewerten, sobald ihm belastbare Informationen vorliegen. Zur
weiteren Verbesserung des finanziellen Handlungsspielraumes der Gesellschaft in
dieser außergewöhnlichen Situation haben der Vorstand und der Aufsichtsrat
beschlossen, der Hauptversammlung die Aussetzung der Dividendenzahlung
vorzuschlagen. Für weitere Informationen sei an dieser Stelle auf das Kapitel
"Erwartete Absatz- und Ergebnisentwicklung" im Geschäftsbericht 2019 verwiesen.
Der vollständige Bericht ist auf unserer Homepage abrufbar:
Amadeus FiRe AG
Jan H. Wessling
Investor Relations
Tel: +49 (69) 96 876-180
Investor-Relations@Amadeus-FiRe.de
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