"Wir haben eine solide Basis für das Geschäftsjahr geschaffen", sagte der neue Vorstandschef Bernhard Düttmann am Freitag. Doch im Frühjahr droht eine deutliche Abschreibung auf die schwächelnde französische Beteiligung Fnac Darty. Zudem lasten Preiskämpfe auf dem Umsatz - und bei der Hauptversammlung in der kommenden Woche könnte der Streit mit dem Minderheitsgesellschafter Convergenta wieder hochkochen.

Ceconomy verbuchte im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 ein Minus des bereinigten Umsatzes von 0,5 Prozent auf rund 6,8 Milliarden Euro, teilte die Holding mit, die sich einen erbitterten Wettbewerb mit Online-Händlern wie Amazon liefert. Gerade im wichtigen Geschäft an den Schnäppchen-Tagen um den Black Friday tobte ein Preiskampf, sagte Düttmann: "Es gibt eine Menge Online-Wettbewerber, die auf Teufel komm raus die Preise runterziehen." Ceconomy konnte trotzdem den operativen Ertrag (bereinigtes Ebit) um 20 Millionen Euro auf 289 Millionen Euro steigern, unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit 222 (Vorjahr: 147) Millionen Euro deutlich mehr. Ceconomy hat die Kosten gedrückt - rund 600 Stellen wurden gestrichen - und das margenstärkere Service-Geschäft ausgebaut. Bei den Anlegern kam das gut an: Die Aktien stiegen zunächst um mehr als zehn Prozent, gegen Mittag notierten sie mit einem Plus von knapp acht Prozent bei 5,08 Euro.

Die Düsseldorfer Holding war im Sommer 2017 nach der Aufspaltung des damaligen Mutterkonzerns Metro mit großen Hoffnungen in die Unabhängigkeit gestartet. Doch es folgten mehrere Gewinnwarnungen, das Geschäft lief nicht rund, mehrere Wechsel an der Spitze waren die Folge. Der ehemalige Aufsichtsrat Düttmann ist nun seit Oktober Chef. Er hatte angekündigt, dass Einkauf und Logistik zentralisiert und die in Deutschland oft rund 3000 Quadratmeter großen Märkte kleiner werden sollten.

Probleme bereitet Ceconomy der Elektronikhändler Fnac Darty. Die Düsseldorfer waren 2017 bei einem Preis von rund 70 Euro je Aktie bei den Franzosen eingestiegen, nun notieren die Papiere bei etwa 45 Euro. Eine Wertminderung von rund 200 Millionen Euro drohe im März auf den Anteil von 24,24 Prozent, sagte Finanzchefin Karin Sonnenmoser. Das dürfte bei den Aktionären, die sich am Mittwoch in Düsseldorf treffen, nicht gut ankommen. Bei der Hauptversammlung drohen auch Turbulenzen um die Besetzung des Aufsichtsrats: Der Minderheitseigner von Media Markt und Saturn, Convergenta, will entgegen der Empfehlung des Kontrollgremiums verhindern, dass der Chef des Ceconomy-Anteilseigners Freenet, Christoph Vilanek, im Ceconomy-Aufsichtsrat bleibt. An Vilaneks Stelle solle Jürgen Kellerhals gewählt werden.