BERLIN (dpa-AFX) - 200 Punktspiele bei Sky, 106 Partien bei DAZN - so sieht von der Saison 2021/2022 an die Verteilung der Fußball-Bundesliga aus. Sky als langjähriger Pay-Partner der Liga hat sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur drei der vier Live-Pakete gesichert. Ein Paket erhält der ebenfalls kostenpflichtige Streamingdienst DAZN. Offiziell bestätigt wird der Verkauf der Medienrechte bis zur Spielzeit 2024/2025 am Montag nach der Mitgliederversammlung der 36 Proficlubs durch die Deutsche Fußball Liga.

Sky darf mit den Paketen A, B und C alle Partien am Samstag live senden und zudem die beliebte Konferenz übertragen. Außerdem gehören Begegnungen während der englischen Wochen, die Relegation zur 1. Liga sowie der Supercup zum zukünftigen Angebot.

Im Gegensatz zur laufenden und zur kommenden Saison hat der langjährige Zahlmeister der Liga aber weniger Partien im Angebot, denn mit DAZN hat sich der wichtigste Konkurrent bei der Auktion ebenfalls viele Spiele gesichert. Sky, DAZN und die Deutsche Fußball Liga wollten am Wochenende keine Kommentare dazu abgeben.

Der erst seit 2016 in Deutschland aktive Streamingdienst kaufte - wie auch die "Bild am Sonntag" berichtete - das Paket D. Dieses umfasst alle Partien am Freitag und Sonntag. Zuletzt hatte DAZN über eine Sub-Lizenz von Eurosport ein Paket mit 40 Punktspielen gehalten - und nach dem Re-Start und der Eurosport-Kündigung einzelne Partien von der DFL erworben.

Sky hat ab der übernächsten Spielzeit weniger Bundesliga-Spiele im Angebot, konnte aber das Schlimmste verhindern. Nach dem Verlust der TV-Rechte an der Champions League stand das Unternehmen aus Unterföhring enorm unter Druck. Ein Verlust der Bundesliga wäre wohl existenzbedrohend geworden.

So hat der Pay-Anbieter auch zukünftig ein umfangreiches Fußball-Angebot, zu dem nach dpa-Informationen auch die 2. Liga gehört. Die neu eingeführten Samstagabend-Spiele (20.30 Uhr) im Fußball-Unterhaus sollen nach Angaben des "Kicker" im Free-TV bei Sport1 laufen.

Der im Vorfeld als aussichtsreicher Kandidat gehandelte Onlinehändler Amazon hat wie die Telekom keines der insgesamt sieben audiovisuellen Live-Rechtepakete gekauft. Zuletzt hatte Amazon mit dem Kauf von Rechten der Premier League und der Champions League für Aufsehen gesorgt. Nach der Corona-Zwangspause erwarb der Internet-Gigant einzelne Spiele und übertrug parallel zu DAZN.

Sky bleibt mit dem Kauf von drei der vier teuersten Rechte-Pakete der wichtigste Geldgeber der deutschen Profivereine. Derzeit fließen durchschnittlich 876 Millionen Euro pro Jahr an die Liga. Zahlen für die vier Spielzeiten ab 2021 sind noch nicht bekannt.

Die detaillierte Ergebnisse des knapp zweiwöchigen Wettbietens um die Medienrechte werden am Montag von der DFL veröffentlicht. Die bisher letzte Auktion erbrachte 4,64 Milliarden Euro für vier Spielzeiten. Eine erneute Steigerung von mehr als 80 Prozent, so wie vor vier Jahren, hatte DFL-Boss Christian Seifert im Vorfeld als "sehr unwahrscheinlich" bezeichnet.

Ein kompletter Einbruch der Einnahmen konnte dem Vernehmen nach aber verhindert werden. Trotz der Corona-Krise, die vor allem die Geschäftsmodelle von Sky und DAZN leiden ließen, kommen wieder mehrere Milliarden zusammen.

Ursprünglich sollte die Auktion bereits im April beginnen und Anfang Mai abgeschlossen sein. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Zeitplan für das Wettbieten aber gestoppt. Die DFL hatte nach eigener Aussage in Absprache mit den Interessenten die Auktion nicht noch weiter nach hinten verschoben./mrs/DP/zb