Das Geschäft am Montag nach Thanksgiving habe einen Rekordumsatz von 7,9 Milliarden US-Dollar erreicht, erklärten Marktforscher von Adobe Analytics. Millionen von Käufern deckten sich in den Online-Shops der Internet-Händlern mit wirklichen oder vermeintlichen Schnäppchen von Lego-Steinen bis zu TV-Geräten mit Großbildschirm ein. Drei Stunden an diesem Montag brächten so viel Online-Umsatz ein wie sonst ein ganzer Tag, sagte Adobe-Digital-Experte Taylor Schreiner. Handelsriesen wie Target Corp und Amazon.com befeuerten die Bestellungen mit kostenfreien Auslieferungen unabhängig vom Bestellwert und einem Hagel von Werbe-Mails. Rund 75 Millionen Verbraucher beteiligten sich Schätzungen zufolge in den USA an der Schnäppchen-Jagd.

Vor allem Spielsachen seien der Renner gewesen, berichteten Adobe-Experten. Hier habe es die größten Preis-Nachlässe gegeben. Handelsexperten warnten indes auch vor den Schattenseiten der Rabatt-Schlacht. Für traditionelle Händler könnte der Wettbewerbsdruck aus dem Netz zu Gewinneinbrüchen und letztlich zum Aus führen, warnte der Chef des Handelsinstituts Retail Doctor, Bob Phibbs.

Die Aussicht auf eine Rabatt-Schwemme hatte auch in der Bundesrepublik Verbraucher am "Black Friday" und dem "Cyber Monday" auf die Seiten der Online-Händler gelockt. "Unsere Kunden in Deutschland kaufen auf Rekordniveau ein", hatte Amazon am Freitag erklärt. "Der Black Friday hat sich in Deutschland mittlerweile zu einem der stärksten Tage im deutschen Einzelhandel entwickelt – online wie auch stationär", hatte eine Sprecherin der Holding Ceconomy gesagt, zu der Europas größte Elektronik-Handelskette MediaMarktSaturn gehört. Ceconomy hatte indes auch schon negative Folgen des Preiskampfs zu spüren bekommen. Im vergangenen Jahr hatten hohe Rabatte der Holding den Gewinn verhagelt, der damalige Chef Pieter Haas warnte, das aus den USA importierte Einkaufsfestival dürfe nicht zum "reinen Discount-Event" werden.