Eurosport gibt die Übertragungsrechte an den 45 Spielen pro Jahr bis zum Ende der Saison 2020/21 an DAZN (gesprochen "The Zone") ab, wie der Eigentümer des Sportsenders, der Medienkonzern Discovery, am Donnerstag mitteilte. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat der Weitergabe des Rechtepakets zugestimmt, das Eurosport 2016 erworben hatte, laut Medienberichten für rund 70 Millionen Euro. Der Sender hatte die Spiele in den vergangenen zwei Spielzeiten im Internet auf dem "Eurosport Player" übertragen, kämpfte aber mit Anlaufschwierigkeiten. Zudem waren sie auf Amazon Prime zu sehen. Die Amazon-Kunden will DAZN auch künftig bedienen.

Betroffen sind 30 Freitagabend-Spiele sowie zehn Spiele, die wegen des Engagements der Bundesligisten in der Europa League am Montagabend oder am Sonntagmittag angesetzt sind, sowie die vier Relegationsspiele und der Supercup, der am 3. August zwischen Vizemeister Borussia Dortmund und dem Meister und Pokalsieger FC Bayern München ausgetragen wird. Sechs der 45 Spiele werden auch im frei empfangbaren Fernsehen ausgestrahlt. Die DFL hatte dafür eigens ein Rechtepaket geschnürt, weil das Bundeskartellamt die Vergabe der Live-Rechte an einen einzigen Anbieter nicht mehr erlaubte. Die übrigen Spiele werden weiterhin im Pay-TV-Sender Sky gezeigt.

DAZN und Sky teilen sich auch die Live-Übertragungsrechte an der Fußball-Champions-League. Hinter DAZN steht der russisch-britische Investor Len Blavatnik mit seiner Perform Group.

Die Übernahme der Bundesliga-Rechte ist Teil eines breiter angelegten Austauschs von Sportrechten in Europa zwischen DAZN und Eurosport. Die Sender Eurosport 1 (frei empfangbar) und Eurosport 2 (Pay-TV) sollen künftig in Deutschland, Österreich, Italien und Spanien auch auf der DAZN-Plattform verfügbar sein. Die Discovery-Tochter überträgt unter anderem die Grand-Slam-Turniere im Tennis, die großen Radrennen, den Ski-Weltcup und die Olympischen Spiele bis 2024.