Washington (awp/sda/reu) - Neun Jahre nach der Rettung durch den Staat unterliegt der Versicherungskonzern American International Group (AIG) nicht mehr einer besonderen Aufsicht durch die Behörden. Das Kontrollgremium FSOC entschied am Freitag, dass das Unternehmen nach dem Verkauf von Vermögenswerten in Milliardenhöhe für das Weltfinanzsystem nicht mehr entscheidend ist.

Damit wird AIG nicht mehr besonders unter die Lupe genommen. Das Unternehmen muss auch keine strengeren Kapitalregeln mehr befolgen.

AIG trug zur Weltfinanzkrise bei, weil das Unternehmen viele Kreditderivate angehäuft hatte und 2008 in Schieflage geriet. Um einen Zusammenbruch des gesamten Finanzsystems zu verhindern, griff die US-Regierung ein und rettete das Unternehmen. Insgesamt erhielt AIG Hilfen über 182 Milliarden Dollar, die vollständig zurückgezahlt wurden. Der Steuerzahler machte dem Konzern zufolge einen Gewinn von knapp 23 Milliarden Dollar.

Die jetzige Entscheidung wurde mit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump möglich. Er hat angekündigt, die nach der Krise erlassenen Finanzmarktregeln wieder aufzuweichen. Dem Finanzministerium zufolge stimmte auch Fed-Chefin Janet Yellen dafür, AIG nicht mehr als systemrelevant einzustufen.