Zürich (awp) - AMS ist der Übernahme des deutschen Lichtkonzerns Osram einen grossen Schritt näher gekommen. An der Börse kommt das schlecht an.

AMS-Aktien notieren gegen 9.30 Uhr um 3,1 Prozent tiefer bei 46,86 Franken. Zeitweise war der Kurs um mehr als 5 Prozent abgesackt. Osram ziehen derweil an der Börse in Frankfurt um 8,6 Prozent an - knapp auf das von AMS gebotene Niveau.

Am Markt wird darauf verwiesen, dass der Deal bei vielen Investoren nach wie vor schlecht ankomme. Die Mehrzahl gewichte die Sorgen höher, dass AMS sich finanziell übernehme, als die Chancen aus dem Zusammenschluss. Auch die Freude über die nun wahrscheinlichere Kapitalerhöhung halte sich naturgemäss in Grenzen. Die Rede ist von einer Erhöhung von 1,6 Milliarden Euro.

Analysten, die dem Deal schon vorher positiv gegenüberstanden, freuen sich hingegen über die Meldung. "Die Übernahme von Osram generiert potenziell hohe Synergien, die allerdings graduell erst nach einem Jahr und voll im dritten Jahr zum Tragen kommen", schreibt der etwa der ZKB-Analyst.

Er hält auch den bezahlten Preis für akzeptabel, wie er anhand verschiedener Kennzahlen vorrechnet. "AMS scheint deshalb vom Timing her die Rezession in der Autozuliefererindustrie gut genützt und unserer Ansicht nach nicht überbezahlt zu haben."

Der Experte von Vontobel wertet positiv, dass AMS schon am Freitag über das Erreichen der 55-Prozent-Schwelle berichtet hat. Dies deute darauf hin, dass AMS sich vielleicht bereits einen Anteil von über 60 Prozent gesichert habe, so der zuständige Analyst. Damit steige die Wahrscheinlichkeit, auf einen Anteil von 75 Prozent zu kommen. Ab diesem Wert würde AMS in zentralen Bereichen die Kontrolle über Osram erhalten.

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