Premstätten (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS passt sein Earn-out-Angebot für die ehemaligen Heptagon-Aktionäre an. Damit sollen die höher als erwartet ausgefallenen Investitionen und weitere Kosten berücksichtigt werden, die notwendig gewesen seien, damit das Heptagon-Geschäft seine Umsatzerwartungen für 2017 erreichen konnte, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.

AMS habe Finanzmittel für einen erheblich höheren Umfang an Investitionen bereitstellen sowie wesentlich grössere weitere Ressourcen verfügbar machen müssen, heisst es weiter. Der neue Vorschlag sehe nun die ausschliessliche Übertragung von AMS-Aktien vor und vermeide jegliche Barzahlung.

Neu sei eine Gesamtübertragung von bis zu 3,9 Mio AMS-Aktien zum Durchschnittsschlusskurs von 99,15 CHF vorgesehen. Die Umsetzung sei dabei abhängig vom Erreichen einer Schwelle von Angeboten zur Annahme dieses Vorschlags in Höhe von 60% der Vorzugsanteile an Heptagon (etwa 56% der Gesamtanteile an Heptagon). Bei einer Annahmequote von 100% würde die revidierte Struktur eine Übertragung von zusätzlichen 900'000 AMS-Aktien notwendig machen. Zuvor sah die Besserungsvereinbarung eine Zahlung in Bar und Aktien von bis zu 285 Mio USD vor - abhängig von den Ergebnissen von Heptagon.

AKTIE FÄLLT

Analysten beurteilen die Nachrichten relativ neutral und halten an ihren Einstufungen fest. Die ZKB schätzt die eingesparte Barkomponente auf rund 94 Mio CHF. Baader Helvea gibt zu bedenken, dass AMS eigene Aktien für die Transaktion nutzen werde, die zu einem deutlich tieferen Preis in den Jahren 2016 und 2017 erworben wurden.

An der Börse steht die AMS-Aktie gegen 9.15 Uhr in einem freundlichen Markt mit -0,6% auf 109,25 CHF unter Druck. Händler verweisen diesbezüglich allerdings eher auf schlechte Branchennachrichten aus Asien. Einem Bericht der japanischen Zeitung "Nikkei" zufolge will Samsung aufgrund der schwächelnden Nachfrage nach Apples iPhone X weniger OLED-Bildschirme produzieren. Auch AMS könnte von der Nachfrageschwäche betroffen sein, denn das Unternehmen gilt unter anderem als Hersteller des 3D-Sensors zur Gesichtserkennung beim hochpreisigen Jubiläums-Modell von Apple.

dm/rw