Unterpremstätten (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS Osram publiziert am Dienstag, 2. November die Ergebnisse zum dritten Quartal 2021. Insgesamt haben vier Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q3 2021E
(in Mio USD)      AWP-Konsens       Q3 2020

Umsatz                1441              n.a. 
EBIT adj.            133,8              n.a. 

FOKUS: AMS Osram dürfte im dritten Quartal die weltweite Knappheit an elektronischen Komponenten zu spüren bekommen. Diese wird sich in Produktionsunterbrüchen bei den Kunden des Sensoren- und Leuchtenherstellers niedergeschlagen haben. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Umsatz am unteren Ende der von AMS Osram in Aussicht gestellten Bandbreite von 1,45 bis 1,55 Milliarden Dollar. Der eine oder andere Kunde aus dem Auto- und Industriesektor dürfte die Herstellung wegen der Mängel zurückgefahren haben. Die ZKB geht dennoch davon aus, dass die Herausforderungen einigermassen gut gemeistert worden seien und der hohe Auftragsbestand habe abgearbeitet werden können. Das dritte Quartal werde der Höhepunkt der Anspannungen bei der Beschaffungssituation sein. In den nächsten Quartalen dürfte sich laut ZKB eine Entspannung einstellen.

Er gehe davon aus, dass die bereinigte EBIT-Marge am unteren Ende der Spanne von 8 bis 11 Prozent zu liegen komme, schätzt der ZKB-Analyst. Damit dürfte sich der adj. EBIT verdoppeln. Ebenfalls im Zentrum des Interesses stehen die Fortschritte bei der Integration von Osram und die Auswirkungen des Verlusts des 3D-Sensors beim iPhone von Grosskunde Apple.

ZIELE: Im dritten Quartal rechnet die Gruppe mit einem Umsatz von 1,45 bis 1,55 Milliarden Dollar. Die Profitabilität soll sich auf Stufe EBIT zwischen 8 und 11 Prozent bewegen. In diesen Erwartungen spiegle sich die anhaltend starke Nachfrage im Automobilmarkt wider, in dem die Liefersituation aber nach wie vor angespannt sei, hatte AMS Osram erklärt. Anderseits wird aber auch mit einem geringeren Umsatzbeitrag aus dem Consumer-Geschäft gerechnet.

Die Integration von Osram in das Unternehmen entwickelt sich laut AMS nach Plan. Dabei sollen die Integrationskosten mit rund 270 Millionen Euro tiefer ausfallen als bisher angenommen (300 Millionen). Das Synergiepotential beläuft sich auf 350 Millionen Euro. Zwei Drittel der erwarteten Synergien lassen sich gemäss CFO Ingo Bank innert der nächsten zwei Jahre erzielen. Ähnlich lang dürfte es mindestens auch dauern, bis der auf optische Sensorik spezialisierte Konzern sein Portfolio bereinigt und seine Profitabilität auf der angestrebten Höhe hat. AMS Osram will mittelfristig eine EBIT-Marge von über 20 Prozent erzielen. Derzeit liegt diese bei unter 10 Prozent.

PRO MEMORIA: AMS-CEO Alexander Everke hatte Anfang Mai wissen lassen, dass der Konzern im Consumer-Geschäft Marktanteile verlieren dürfte. Dieser Verlust im Konsumgütergeschäft, wo AMS unter anderem den Grosskunden Apple mit Lösungen zur 3D-Gesichtserkennung oder mit Display-Anwendungen für iPhones beliefert, werde sich auf den Umsatz auswirken, sagte er.

Der negative Einfluss auf den Jahresumsatz des Segments werde aber weniger als 5 Prozent betragen. Um den Effekt dieser Entwicklung auf die Profitabilität möglichst gering zu halten, will AMS Kosten sparen, etwa in der Produktion in Asien.

Die AMS-Tochter Osram hat einen Umgebungslichtsensor mit UV-A-Lichterkennung für Smartwatches und andere mobile Geräte entwickelt. Damit können Benutzer vor übermässiger UV-A-Strahlung gewarnt werden, die Hautkrebs verursachen kann.

AKTIENKURS: Die AMS-Aktien gehören zu den deutlichen Verlierern unter den SLI-Konzernen. Nach einem Minus von 27 Prozent im Vorjahr haben die Titel seit Jahresbeginn wieder knapp 7 Prozent eingebüsst. Derweil liegt der Gesamtmarkt SLI um rund ein Fünftel im Plus.

Homepage: www.ams.com

jg/jb