LEUVEN (awp international) - Der Beck's-Mutterkonzern Anheuser-Busch Inbev hofft nach dem Corona-Einbruch auf wieder bessere Geschäfte. Allerdings warnt die Führungspitze vor Gegenwind durch höhere Rohstoffkosten und den starken US-Dollar. Analyst Edward Mundy vom Investmenthaus Jefferies schrieb von einer insgesamt robusten Geschäftsentwicklung, der Ausblick für die Profitabilität erscheine aber verhalten. So sehen es auch Anleger: Der Kurs der AB-Inbev-Aktie sackte am Vormittag deutlich ab.

Die Anteilsscheine waren mit minus 4,38 Prozent auf 50,86 Euro am Donnerstagvormittag das Schlusslicht im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 , der zeitgleich leicht zulegte. Auch auf Sicht von zwölf Monaten hinken die Papiere des Brauers dem Eurozonen-Leitindex deutlich hinterher: Während der Index um fast vier Prozent zulegte, ging es für AB Inbev um fast ein Fünftel nach unten.

2020 sank der Umsatz des Konzerns um zehn Prozent auf knapp 47 Milliarden Dollar (39 Mrd Euro). Bereinigt um die Effekte durch den starken Dollar sowie durch den Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen hätte der Rückgang den Angaben zufolge knapp vier Prozent betragen.

Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) fiel um knapp ein Fünftel auf 17 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn brach wegen gestiegener Finanzierungskosten und einer Abschreibung auf Unternehmenswerte sogar um 85 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar ein. Das lag aber vor allem am schwachen Jahresstart mit roten Zahlen. Im Schlussquartal fuhr der Konzern unter Strich einen Überschuss von knapp 2,3 Milliarden Dollar ein. Die Aktionäre sollen für 2020 eine Dividende von 50 Cent je Anteilsschein erhalten. Für 2019 hatte das Unternehmen insgesamt 1,30 Euro je Aktie ausgeschüttet.

Für 2021 kalkuliert das Management mit einer deutlichen Erholung von Umsatz und Gewinn, wobei höhere Rohstoffkosten und der starke Dollar auf die Marge drücken könnten. Von jedem Umsatz-Dollar könnte also weniger als operativer Gewinn hängen bleiben.

Corona-Krise hat den Brauereien weltweit 2020 schwer zugesetzt. Feierverbote und Lockdowns lasteten vor allem auf dem lukrativen Geschäft mit Bars. Teils gestiegene Verkäufe von Flaschenbier können das nicht ausgleichen. 2021 dürfte viel davon abhängen, wie die Impfkampagnen vorankommen und wie schnell damit das normale Leben zurückkehrt./mis/zb/stw/fba