LEUVEN (dpa-AFX) - Der Beck's-Mutterkonzern Anheuser-Busch Inbev hat angesichts der Beschränkungen in der Corona-Krise in den ersten drei Monaten einen Milliardenverlust eingefahren. Die Auswirkungen würden den Konzern von April bis Juni noch bedeutend schwerer treffen, teilte der weltgrößte Bierbrauer am Donnerstag im belgischen Leuven mit. Geschlossene Kneipen und Restaurants machen dem Absatzkanal über das Gastgewerbe schwer zu schaffen - im April ging der Getränkeabsatz um rund ein Drittel zurück.

AB Inbev mit Biermarken wie Budweiser, Beck's, Stella Artois und Corona Extra fuhr im ersten Quartal unter dem Strich für die Aktionäre einen Verlust von 2,25 Milliarden US-Dollar ein (2,1 Mrd Euro) nach einem Gewinn von 3,57 Milliarden ein Jahr zuvor. Der Umsatz schrumpfte um 10 Prozent auf 11 Milliarden Dollar, auf vergleichbarer Basis wäre es ein Minus von 5,8 Prozent gewesen.

Beim Getränkeabsatz stand ein Rückgang um gut 9 Prozent auf vergleichbarer Basis, der vor allem das Geschäft in China betraf, wo die Beschränkungen der Pandemie das Geschäftsleben größtenteils wochenlang lahmgelegt hatten. Mit der Biermarke Corona konnte AB Inbev in deren Hauptmärkten Mexiko und Kolumbien zulegen, auch in Südafrika, Argentinien und Europa verkaufte der Konzern davon mehr.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel um fast 18 Prozent auf 3,95 Milliarden Dollar, was allerdings nicht so schlecht war wie von Analysten zuvor befürchtet. Die Aktie zog am Vormittag bis zu drei Prozent an und war damit einer der besten Werte EuroStoxx 50. Das Papier hatte allerdings im Corona-Crash mit rund 40 Prozent bisher mehr verloren als die meisten Titel im Eurozonen-Leitindex.

Der Bierkonzern hatte bereits Mitte April die geplante Dividendenzahlung um die Hälfte auf 50 Cent je Aktie gekürzt und will nun vor allem die Liquidität im Unternehmen sichern. Den 9 Milliarden Dollar schwere Kreditrahmen habe das Unternehmen nun voll ausgenutzt, zudem besorgte sich der Konzern über Anleihen im April 10,5 Milliarden Dollar. Weder die Anleihen noch der revolvierende Kredit unterlägen sogenannten Covenants - also Bedingungen, die das Fremdkapital wegen schlechter Geschäftszahlen noch teurer machen könnten.

Im zweiten Quartal soll auch der Verkauf des Australien-Tochter Carlton & United an den asiatischen Rivalen Asahi abgeschlossen werden, den AB Inbev im Juli vergangenen Jahres für rund 11 Milliarden US-Dollar beschlossen hatte. Das soll die Kasse weiter stärken./men/zb/mis