Von Dan Gallagher

NEW YORK (Dow Jones)--Das neue iPad und der neue iMac kommen vielleicht etwas spät ins Spiel. Aber es gibt gute Gründe anzunehmen, dass sie noch ihren Platz in der Tech-Welt finden. Die beiden größten Neuigkeiten auf Apples kräftig umworbener Produktpräsentation betrafen Updates für die mittlerweile kleinsten Geschäftsfelder des Unternehmens. Apple aktualisierte das iPad Pro mit seinem neuen M1-Chip. Das Tablet, das normalerweise mit den gleichen Chips wie das iPhone ausgestattet ist, erhält nunmehr einen PC-Prozessor. Das Unternehmen überarbeitete darüber hinaus das Design seines iMac zum ersten Mal seit 2012 und fügte den M1-Chip zu seiner Desktop-Computer-Reihe hinzu.

Die Investoren scheinen unbeeindruckt. Die Apple-Aktie, die in diesem Jahr bereits eine schwache Entwicklung gezeigt hat, schloss nach der Veranstaltung mit einem Minus von 1,3 Prozent. Auch wenn die Mac- und iPad-Segmente immer noch weit mehr als 20 Milliarden US-Dollar pro Jahr erlösen, rangieren sie nun beide in ihrer Größe unter den iPhone-, Dienstleistungs- und Wearables-Segmenten des Konzerns.


   iPads und Macs spüren harte Konkurrenz 

Beiden steht ziemlich starke Konkurrenz ins Haus. Die Covid-19-Pandemie kurbelte die Nachfrage nach Computergeräten auf breiter Front an, da Angestellte und Studenten zu Hause arbeiten mussten. Tablets und PCs erlebten insgesamt ein starkes 2020. Apples iPad- und Mac-Umsätze schossen im Kalenderjahr um 28 Prozent bzw. 18 Prozent nach oben. Aber diese Euphorie könnte sich mit der Rückkehr zur Normalität abkühlen. Das Marktforschungsunternehmen IDC warnte im Februar, dass die Tablet-Kategorie "diesen Schwung voraussichtlich nicht langfristig beibehalten wird", da sie immer noch mit starker Konkurrenz durch PCs und Smartphones konfrontiert ist. Apples iPad-Umsatz war in sechs aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren gefallen, nachdem er 2012 seinen Höhepunkt erreicht hatte.

Eine Rückkehr könnte jedoch allmählich für die Macs erfolgen, wenn es um neue Arbeitsgewohnheiten nach mehr als einem Jahr der Lockdowns geht. Viele Arbeitgeber werben mit einem hybriden Ansatz für die Rückkehr ins Büro und versprechen den Mitarbeitern mehr Flexibilität bei der Arbeit von zu Hause aus. Das wird wahrscheinlich die Nachfrage nach produktivitätssteigernden Geräten hochhalten. IDC vermeldete einen 55-prozentigen Anstieg der PC-Verkäufe im ersten Quartal dieses Jahres. Apple scheint den neuen iMac speziell auf das Zoom-Zeitalter maßzuschneidern, in das Gerät ist jetzt Arrangement mit drei Mikrofonen und eine verstärkte Kamera eingebaut. Die Wall Street erwartet, dass sowohl das Mac- als auch das iPad-Segment den Umsatz im laufenden Geschäftsjahr, das im September endet, erneut steigern werden.

Die größte Herausforderung für den Konzern unter CEO Tim Cook könnte darin bestehen, genug von seinen Produkten herzustellen, angesichts der gravierenden Engpässe in der Halbleiterproduktion, die Chiphersteller wie Taiwan Semiconductor Manufacturing in Bedrängnis bringt. Abgesehen von einem der beliebtesten Marketingbegriffe von Apple laufen iPads und Macs nicht auf magische Weise, sondern mit stinknormalen Prozessoren.

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April 21, 2021 10:12 ET (14:12 GMT)