New York (Reuters) - In der Debatte um den Schutz von Kindern vor Handysucht hat Apple (>> Apple) seine Maßnahmen verteidigt. "Tatsächlich kann alles, auf was ein Kind zugreifen oder was es sich herunterladen kann, von einem Elternteil blockiert oder eingeschränkt werden", schrieb Apple in der Nacht zu Dienstag in einer Erklärung an Reuters. Bereits kurz nach der Markteinführung des iPhones sei dies möglich. So könnten der Zugriff auf Filme oder Internetseiten begrenzt und Passwörter vergeben werden. Zugleich teilte der US-Konzern mit, an neuen Möglichkeiten zu arbeiten.

Zwei Großaktionäre haben den wertvollsten Technologiekonzern der Welt in einem Schreiben aufgefordert, sich stärker im Bereich Kinder- und Jugendschutz zu engagieren. Der Hedgefonds Jana Partners und der Lehrer-Pensionsfonds CalSTRS schlugen vor, neue Software zu entwickeln, die Eltern noch mehr Optionen bietet, den Gebrauch von Smartphones zu kontrollieren. Zugleich regten sie an, mehr zu den Auswirkungen von exzessivem Handygebrauch auf die Gesundheit zu forschen. Einer Studie von Common Sense Media zufolge haben sich 2016 die Hälfte aller Teenager in den USA als handyabhängig bezeichnet.

Die beiden Fonds argumentieren, dass Apples Ansehen darunter leiden könnte, wenn sich der Konzern nicht stärker dem Thema Kinderschutz zuwendet. Dies könnte sich letztlich auch auf den Aktienkurs auswirken, hieß es. Andere Aktionäre wiederum halten dies für unwahrscheinlich und erkennen Vorteile in der Dauernutzung von Smartphones. "Wir investieren in Dinge, die abhängig machen", sagte Apple-Anteilseigner Ross Gerber vom gleichnamigen Vermögensverwalter, der auch Geld in die Kaffeekette Starbucks (>> Starbucks Corporation) sowie den Casino-Betreiber MGM Resorts (>> MGM Resorts International) gesteckt hat. Dies sei profitabel.

Weitere Aktionäre erklärten, andere Unternehmen wie Facebook (>> Facebook), Twitter (>> Twitter Inc) oder Snap (>> Snap Inc) seien gefährdeter als Apple, wenn Regulierer und Investoren die Zügel stärker anzögen. "Apple ist nur der Zulieferer", sagte Portfoliomanager Kim Forrest. Letztlich löse die Software das Glückshormon Dopamin aus und bringe einen dazu, immer wieder zurückzukehren.

(Reporterin: Elizabeth Dilts und Trevor Hunnicutt; geschrieben von Nadine Schimroszik, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 30 2888 5168 oder +49 69 7565 1236.)