BERLIN (dpa-AFX) - DGB-Chef Reiner Hoffmann sieht bei der Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz Chancen, aber auch Risiken. Hoffmann sagte am Dienstagabend bei einem "Sozialpartnerempfang" im Wirtschaftsministerium, der Deutsche Gewerkschaftsbund habe ein Interesse daran, dass Unternehmen zukunftsfähig seien. Es gebe aber "Risikopotenzial", sagte Hoffmann. "Wir müssen beides denken." Nötig sei eine Akzeptanz, viele Menschen machten sich durchaus berechtigte Sorgen - so könne Digitalisierung für Leistungskontrolle missbraucht werden.

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Überbegriff für unterschiedliche Maschinen und Programme, die ähnlich wie Menschen selbstständig lernen, urteilen und Probleme lösen können. Computer etwa lernen, indem sie gewaltige Datenmengen auswerten. Solche Systeme stecken zum Beispiel in der Spracherkennung von Apple und Amazon. In modernen Autos lassen sich Navigation, Telefon und Klimaanlage dank KI über die Sprache und teils sogar über Gesten steuern. In der Medizin soll KI bei der Früherkennung von Krebs unterstützen.

Die Bundesregierung will bis 2025 etwa drei Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung zur Verfügung stellen. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sagte, der Einsatz Künstlicher Intelligenz biete enorme Chancen für die Wirtschaft: "Aber natürlich muss es uns gelingen, dass wir bei diesen Zukunftstechnologien vorn mit dabei sind und dass wir diese am Standort Deutschland und Europa entwickeln."

Gerade im Zeitalter der Digitalisierung sei ein konstruktiver Dialog zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften nötig, um die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschlands gemeinsam gestalten zu können, so Altmaier. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer warb dafür, bei KI zunächst die Chancen zu sehen. Es müsse aber darum gehen, die europäischen Kompetenzen zu bündeln./hoe/DP/jsl