An der Wall Street herrscht zu Wochenbeginn eine risikoscheue Stimmung, da die Händler die Auswirkungen der Proteste in China in den Blick nehmen. Die Terminkontrakte auf die Indizes an der Wall Street notieren rund 1 Prozent im Minus. "Noch nie dagewesene Protestwellen in China sorgen an den Finanzmärkten für Unruhe, da die Sorgen über die Auswirkungen auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zunehmen", sagt Susannah Streeter, Senior Investment and Markets Analyst bei Hargreaves Lansdown. "Da sich die Demonstrationen im ganzen Land von Peking bis Xinjiang und Schanghai ausbreiten und die wachsende Wut über die Null-Covid-Politik widerspiegeln, scheint eine nachhaltige Erholung der Nachfrage in dem riesigen Land noch weiter entfernt zu sein", so Streeter weiter.

Diese Bedenken über die nachlassende Nachfrage in China führen zu einer Schwäche bei den Industrierohstoffen. Der Ölpreis befindet sich in der Nähe seines niedrigsten Standes in diesem Jahr, während sich die Opec auf ihr nächstes Treffen am 4. Dezember vorbereitet. "China ist ein gefräßiger Verbraucher von Rohstoffen weltweit", kommentiert Russ Mould, Investment Director bei AJ Bell, die Schwäche beim Öl.

Die Aktien von Apple fallen um 1,3 Prozent inmitten von Berichten, dass das Unternehmen einen Produktionsausfall von 6 Millionen iPhones erleiden könnte. In der Fertigungsfabrik von Apple in Zhengzhou kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen.

Im Fokus dürften daneben vor allem Einzelhandelswerte stehen. Der Online-Umsatz am diesjährigen Black Friday in den USA ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent gestiegen auf die Rekordsumme von 9,12 Milliarden Dollar. "Die US-Käufer gaben am Freitag mehr als 9 Milliarden Dollar für Online-Verkäufe aus, und auch der Cyber Monday dürfte mit mehr als 11 Milliarden Dollar rekordverdächtig sein", sagt Ipek Ozkardeskaya von der Swissquote Bank.

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November 28, 2022 05:54 ET (10:54 GMT)