NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street herrscht zu Wochenbeginn eine risikoscheue Stimmung angesichts der Proteste in China. "Noch nie dagewesene Protestwellen in China sorgen an den Finanzmärkten für Unruhe, weil die Sorgen über die Auswirkungen auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zunehmen", sagt Susannah Streeter, Senior Investment and Markets Analyst bei Hargreaves Lansdown. "Da sich die Demonstrationen im ganzen Land von Peking bis Xinjiang und Schanghai ausbreiten und die wachsende Wut über die Null-Covid-Politik widerspiegeln, scheint eine nachhaltige Erholung der Nachfrage in dem riesigen Land noch weiter entfernt zu sein", so Streeter weiter.

Der Dow-Jones-Index verliert 0,4 Prozent auf 34.221 Punkte, der S&P-500 fällt um 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,3 Prozent.

Die Bedenken über eine nachlassende Nachfrage in China führen zu einer Schwäche bei den Industrierohstoffen. Der Ölpreis liegt mit einem Minus von rund 3 Prozent in der Nähe seines Jahrestiefs. "China ist ein gefräßiger Verbraucher von Rohstoffen weltweit", bemerkt Russ Mould, Investment Director bei AJ Bell, dazu.


   Apple leichter - Einzelhandelswerte uneinheitlich 

Apple fallen um 1,3 Prozent, belastet von Berichten, dass das Unternehmen einen Produktionsausfall von 6 Millionen iPhones erleiden könnte. Hintergrund ist, dass es in der Fertigungsfabrik von Apple im chinesischen Zhengzhou zu gewaltsamen Zusammenstößen kam, ebenfalls vor dem Hintergrund von Protesten gegen die Null-Covid-Politik.

Univar verteuern sich um 7 Prozent. Hier sorgt für Fantasie, dass der deutsche Chemikalienhändler Brenntag Gespräche mit dem Unternehmen hinsichtlich einer möglichen Übernahme führt. Ob es tatsächlich dazu kommt, ist noch offen.

Im Fokus stehen daneben vor allem Einzelhandelswerte. Der Online-Umsatz am diesjährigen sogenannten Black Friday in den USA ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent gestiegen auf die Rekordsumme von 9,12 Milliarden Dollar. Unter den großen Einzelhandelswerten steigern sich Amazon um 2,1 Prozent, Walmart fallen dagegen um 0,2 und Macy's um 0,1 Prozent ab.


   Dollar rutscht weiter ab 

Der Dollar steht unter Druck, der Euro erreichte ein Fünfmonatshoch knapp unter 1,05 Dollar, kommt aber aktuell davon wieder merklich zurück. Händler verweisen auf die fallenden Erwartungen an die Zinsdifferenzen und das Abflauen der über zweijährigen Kapitalabflüsse aus der Eurozone. Der Dollarindex verliert 0,2 Prozent.

Am Anleihemarkt tut sich wenig. Die Zehnjahresrendite verharrt bei 3,68 Prozent. Der Goldpreis profitiert nicht vom fallenden Dollar. Der Preis der Feinunze fällt um 0,5 Prozent.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                34.221,41        -0,4%     -125,62      -5,8% 
S&P-500              4.006,88        -0,5%      -19,24     -15,9% 
Nasdaq-Comp.        11.195,76        -0,3%      -30,60     -28,4% 
Nasdaq-100          11.734,36        -0,2%      -21,67     -28,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,45         -2,9        4,48      371,7 
5 Jahre                  3,87         -0,2        3,87      260,8 
7 Jahre                  3,80         +1,0        3,79      235,7 
10 Jahre                 3,68         -0,3        3,69      217,3 
30 Jahre                 3,71         -3,2        3,74      180,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mo, 8:30  Fr, 17:32   % YTD 
EUR/USD                1,0432        +0,5%      1,0375     1,0394   -8,3% 
EUR/JPY                144,53        +0,0%      143,32     144,68  +10,4% 
EUR/CHF                0,9853        +0,3%      0,9814     1,0566   -5,0% 
EUR/GBP                0,8659        +0,7%      0,8598     0,8596   +3,1% 
USD/JPY                138,52        -0,5%      138,11     139,21  +20,3% 
GBP/USD                1,2048        -0,2%      1,2067     1,2090  -11,0% 
USD/CNH (Offshore)     7,2324        -0,0%      7,2141     7,2049  +13,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             16.253,37        -1,9%   16.172,58  16.458,47  -64,8% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               74,68        76,28       -2,1%      -1,60   +7,8% 
Brent/ICE               81,36        83,63       -2,7%      -2,27  +10,9% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              124,50       124,37       +0,1%      +0,13  +91,2% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.745,33     1.754,50       -0,5%      -9,17   -4,6% 
Silber (Spot)           21,16        21,55       -1,8%      -0,39   -9,2% 
Platin (Spot)          995,50       983,85       +1,2%     +11,65   +2,6% 
Kupfer-Future            3,61         3,63       -0,5%      -0,02  -18,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 28, 2022 09:59 ET (14:59 GMT)