Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Zum Start in den Mittwochhandel an der Wall Street deutet sich eine gut behauptete Tendenz an. Allerdings ist der Terminkalender gut mit Konjunkturdaten gefüllt, von denen einige bereits bekannt sind, die mutmaßlich wichtigeren aber erst kurz nach dem Start veröffentlicht werden. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sind schlechter, der Auftragseingang für langlebige Güter besser als gedacht ausgefallen.

Mehr Gewicht dürften aber den Einkaufsmanagerindizes für November haben, die erst nach Handelsbeginn kommen. Sollten sie zu gut ausfallen, könnten sie der Spekulation auf ein behäbigeres Zinserhöhungstempo der US-Notenbank einen Dämpfer versetzen, die zuletzt oft noch die Stimmung gestützt hatte.

Am Abend steht dann noch das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung auf dem Programm, das insbesondere auf Hinweise des zu erwartenden Zinshöhepunkts abgeklopft werden wird. Aktuell liegen die Erwartungen bei 5,0 bis 5,25 Prozent. Gut möglich, dass viele Akteure bis dahin zurückhaltend agieren werden. Dazu sagte Esther George, Präsidentin der Kansas City Federal Reserve, dass die beträchtlichen Ersparnisse der Haushalte die Notwendigkeit erhöhen könnten, die Zinssätze hoch zu halten und die Verbraucherausgaben unter Kontrolle zu halten.

Im Blick haben die Akteure daneben weiter die Covid-19-Entwicklung in China. Dort hat die Regierung, die jüngst erst zaghafte Lockerungen ihrer Null-Covid-Politik vorgenommen hat, mit weiter steigenden Infektionszahlen zu kämpfen, was letztlich negative Folgen für die globale Konjunktur haben dürfte.

Im voraussichtlich feiertagsbedingt dünnen Handel dürfte es in diesem Umfeld eher schwer werden, an die soliden Vortagsgewinne anzuknüpfen, erwarten Börsianer. Am Donnerstag wird wegen des Thanksgiving-Feiertags nicht gehandelt und am Freitag, dem sogenannten Black Friday, dem ersten großen vorweihnachtlichen Einkaufstag, nur verkürzt.


   Erneute Unruhen bei Apple-Auftragsfertiger 

Auf Unternehmensseite steht unter anderen die Apple-Aktie im Fokus, nachdem es an der größten iPhone-Fabrik in China erneut zu Protesten von Arbeitern gekommen ist, denen sich Menschen in Schutzanzügen und Bereitschaftspolizisten in den Weg stellten, wie auf Videos zu sehen ist. Foxconn hatte zuletzt einen starken Anstieg der Corona-Infektionen festgestellt, weshalb die Firma die Anlage abriegelte. Ende Oktober waren Beschäftigte zu Fuß von dem Gelände geflohen. Apple zeigen sich davon aber erneut kaum belastet, die Aktie liegt vorbörslich knapp im Minus.

HP gewinnen dagegen 1,4 Prozent, nach etwas besser als erwartet ausgefallenen bereinigten Quartalszahlen. Der PC- und Druckerhersteller kündigte zudem an, wie diverse andere Technologieunternehmen auch, in den kommenden Jahren die Belegschaft reduzieren zu wollen.

Nordstrom hat im dritten Quartal weniger umgesetzt. Außerdem senkte der Einzelhändler den Jahresausblick für den Gewinn. Der Kurs sackt vorbörslich um über 9 Prozent ab.

VMWare kommen um gut 1 Prozent zurück. Das Softwareunternehmen hat im dritten Quartal den Umsatz gesteigert, jedoch weniger verdient als am Markt erwartet. Für das Softwareunternehmen Autodesk geht es sogar um rund 9 Prozent südwärts nach einer gesenkten Umsatzprognose.

Das Bekleidungsunternehmen Guess (-4,4%) hat durchwachsene Zahlen für das dritte Quartal und einen Ausblick unter den Markterwartungen vorgelegt.

Am Ölmarkt fallen die Preise um rund 3 Prozent und damit in Richtung von Achtwochentiefs. Die Akteure hier verfolgten aufmerksam die Bemühungen der EU, eine Preisobergrenze für russisches Rohöl einzuführen. Die EU trifft sich dazu mit den USA und anderen führenden Industrienationen, um den Plan zu erörtern, der darauf abzielt, Russlands Ölgewinne aus den hohen Weltmarktpreisen zu verringern.


 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,55         +4,9        4,50      382,4 
5 Jahre                  3,97         +1,7        3,95      271,2 
7 Jahre                  3,89         +1,5        3,88      245,2 
10 Jahre                 3,77         +1,0        3,76      225,6 
30 Jahre                 3,81         -1,4        3,83      191,4 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mi, 8:08  Di, 18:06   % YTD 
EUR/USD                1,0327        +0,2%      1,0328     1,0273   -9,2% 
EUR/JPY                145,73        +0,2%      146,05     145,19  +11,4% 
EUR/CHF                0,9804        -0,0%      0,9826     1,0490   -5,5% 
EUR/GBP                0,8626        -0,5%      0,8693     0,8653   +2,7% 
USD/JPY                141,13        -0,0%      141,35     141,34  +22,6% 
GBP/USD                1,1972        +0,7%      1,1886     1,1870  -11,5% 
USD/CNH (Offshore)     7,1767        +0,5%      7,1537     7,1503  +12,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             16.496,87        +1,9%   16.492,34  16.168,74  -64,3% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               78,10        80,95       -3,5%      -2,85  +12,7% 
Brent/ICE               85,67        88,36       -3,0%      -2,69  +16,8% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              125,40       119,64       +4,8%      +5,76  +90,3% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.736,87     1.740,10       -0,2%      -3,23   -5,1% 
Silber (Spot)           21,15        21,08       +0,4%      +0,08   -9,3% 
Platin (Spot)          987,50       993,00       -0,6%      -5,50   +1,8% 
Kupfer-Future            3,61         3,61       -0,0%      -0,00  -18,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/kla

(END) Dow Jones Newswires

November 23, 2022 09:01 ET (14:01 GMT)