NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street haben die Kurse mit steigenden Rezessionsängsten im Verlauf des ersten Handelstages 2023 ins Minus gedreht. Der Dow-Jones-Index verliert gegen Mittag US-Ostküstenzeit 0,6 Prozent auf 32.959 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite geben 0,8 bzw 1,2 Prozent ab. Der Internationale Währungsfonds begrüßte das neue Jahr denn auch mit der Warnung, dass ein Drittel der Weltwirtschaft im Jahr 2023 in eine Rezession geraten könnte - ein Abschwung, der sich negativ auf die Unternehmensgewinne auswirken dürfte.

Anleger rufen sich zudem schwache Daten aus China in Erinnerung, die bereits an Silvester veröffentlicht worden waren, auf die aber erst am Dienstag gehandelt werden kann. Dazu passend hat sich die Aktivität in der US-Industrie laut S&P Global im Dezember weiter verlangsamt. Der Einkaufsmanagerindex sank in zweiter Veröffentlichung deutlicher in den Kontraktionsbereich.

"Das Kalenderjahr mag sich geändert haben, aber die Themen bleiben dieselben", sagt Richard Hunter, Leiter des Bereichs Märkte bei Interactive Investor: "Rezessionssorgen werden wieder ganz oben auf der Tagesordnung stehen, untermauert durch hohe Inflation und steigende Zinssätze." Viele Anleger könnten aber darauf setzen, dass die restriktive Politik der Zentralbanken angesichts der schwächelnden Wirtschaftsdaten allmählich nachlasse, macht Hunter Aktienanlegern Hoffnung.


   Tesla nach Auslieferungszahlen sehr schwach 

Unter den Einzelwerten brechen Tesla um 13,7 Prozent ein, nachdem das Elektroautounternehmen für das vierte Quartal zwar einen Auslieferungsrekord gemeldet hat, der jedoch die Erwartungen der Wall Street verfehlte. Zudem sprechen Händler von einer Rabattschlacht, um die Verkaufszahlen zu erreichen. Die Aktie fiel im vergangenen Jahr um rund 65 Prozent.

Nach einer Abstufung durch Exane BNP Paribas verlieren Apple 3,9 Prozent. AMC Entertainment drehen 1,1 Prozent ins Minus. Zuvor hatte die Aussage des Wettbewerbers Cineworld noch gestützt, wonach es keine Gespräche mit der Kinokette über den Verkauf ihrer Kinobetriebe gebe. Dies hatte AMC im vergangenen Monat noch in Aussicht gestellt.

Walt Disney legen um 1,9 Prozent zu. Der Film "Avatar 2: Der Weg des Wassers" des Unterhaltungsriesen spielte am Feiertagswochenende geschätzte 63 Millionen Dollar ein. Der Film hat nun mehr als 400 Millionen Dollar im Inland und mehr als 1,3 Milliarden Dollar weltweit eingefahren.


   Dollar und Anleihen fest 

Der Dollar legt mit den Rezessionssorgen auf breiter Front zu, der Dollarindex zieht um 1,1 Prozent an. Der Euro zeigt sich schwach zum Greenback. Grund sind auch die deutschen Verbraucherpreise, die niedriger ausfielen als erwartet. Damit reduzieren sich Zinserwartungen an die EZB.

US-Anleihen tendieren mit Rezessionssorgen fest. Im Gegenzug fällt die Zehnjahresrendite um 10 Basispunkte auf 3,78 Prozent. Auch am Ölmarkt wird die Rezessionskarte gespielt, die Preise verbuchen die höchsten Verluste seit vier Wochen. Insbesondere die schwachen China-Daten und die drastische Zunahme der Covid-Fälle dort entfachen Nachfragesorgen. Fallende Marktzinsen stützen derweil den Goldpreis.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                32.959,01        -0,6%     -188,24      -0,6% 
S&P-500              3.808,05        -0,8%      -31,45      -0,8% 
Nasdaq-Comp.        10.342,67        -1,2%     -123,81      -1,2% 
Nasdaq-100          10.807,75        -1,2%     -132,01      -1,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,37      -5,0        4,42       -5,0 
5 Jahre         3,94      -6,8        4,00       -6,4 
7 Jahre         3,87      -9,5        3,97       -9,8 
10 Jahre        3,78     -10,0        3,88      -10,3 
30 Jahre        3,88      -8,7        3,97       -8,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %   Di, 08:10  Mo, 17:29   % YTD 
EUR/USD                1,0556        -1,0%      1,0657     1,0655   -1,4% 
EUR/JPY                138,07        -1,0%      138,34     139,33   -1,6% 
EUR/CHF                0,9895        +0,2%      0,9852     1,0804   -0,0% 
EUR/GBP                0,8819        -0,4%      0,8830     0,8845   -0,3% 
USD/JPY                130,77        +0,0%      129,87     130,79   -0,3% 
GBP/USD                1,1971        -0,7%      1,2061     1,2047   -1,0% 
USD/CNH (Offshore)     6,9209        -0,1%      6,8913     6,9285   -0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             16.623,55        -0,4%   16.745,49  16.725,52   +0,1% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               77,32        80,26       -3,7%      -2,94   -3,7% 
Brent/ICE               82,66        85,91       -3,8%      -3,25   -3,9% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF               71,70        77,02       -6,9%      -5,32  +11,5% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.836,03     1.823,70       +0,7%     +12,33   +0,7% 
Silber (Spot)           24,07        23,98       +0,4%      +0,09   +0,4% 
Platin (Spot)        1.082,25     1.073,95       +0,8%      +8,30   +1,3% 
Kupfer-Future            3,78         3,81       -0,9%      -0,04   -0,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 03, 2023 12:21 ET (17:21 GMT)