TOKIO/NEW YORK (awp international) - Der japanische Tech-Konzern Softbank übernimmt den New Yorker Vermögensverwalter Fortress und holt sich damit vor einer geplanten US-Investitionsoffensive lokale Finanzexpertise ins Haus. Den Kauf der Beteiligungs- und Investmentgesellschaft, die nach eigenen Angaben Kundengelder im Wert von rund 70 Milliarden Dollar verwaltet, lassen sich die Japaner laut Mitteilung vom Mittwoch 3,3 Milliarden Dollar (3,1 Mrd Euro) in bar kosten.

Auf den ersten Blick passt der Neuerwerb nicht so recht ins Beuteschema von Softbank-Chef Masayoshi Son, der normalerweise vor allem auf den Technologie-Sektor setzt. Allerdings könnte sich sein Konzern von Fortress möglicherweise einen besseren Marktzugang und Unterstützung bei geplanten Investitionen in den USA versprechen.

Softbank sammelt derzeit Mittel für einen 100 Milliarden Dollar schweren Fonds bei Anlegern ein, der weltweit Geld in Start-ups aus der Tech-Branche stecken soll. Rund 45 Milliarden Dollar wurden bereits von einem Staatsfonds Saudi-Arabiens zugesichert, Softbank selbst ist mit 25 Milliarden Dollar dabei. Auch der iPhone-Hersteller Apple , der Chipriese Qualcomm und Oracle -Gründer Larry Ellison beteiligen sich.

Nach Donald Trumps Wahl zum US-Präsidenten hatte Softbank-Chef Son bei einem Treffen im New Yorker Trump Tower im Dezember angekündigt, 50 Milliarden Dollar in den USA investieren zu wollen. Zum Softbank-Konglomerat gehört bereits der US-Mobilfunker Sprint, der jahrelang versucht hatte, die Telekom-Tochter T-Mobile US zu schlucken. An den Märkten wird über einen neuen Versuch spekuliert./hbr/DP/tos