Zukunftsmarkt Wearables

In den vergangenen Wochen trafen zwei wahre Giganten aus der US-Technologiebranche aufeinander. Sowohl Facebook als auch Google hatten es auf Fitbit abgesehen. Beide Konzerne wollten den Spezialisten für sogenannte Fitness-Tracker übernehmen. Der Bieterwettbewerb hatte den Preis für Fitbit nach oben getrieben. Am Ende erhielt Google den Zuschlag. Der Suchmaschinengigant und seine Muttergesellschaft Alphabet werden rund 2,1 Mrd. US-Dollar für Fitbit in bar auf den Tisch legen müssen. Der Umstand, dass sich Google, Facebook und einige andere Unternehmen eine Bieterschlacht um Fitbit geliefert haben zeigt, welches Potenzial im Bereich Fitness-Tracker und Wearables insgesamt gesehen wird.

Mithilfe von Fitbit dürfte Alphabet am Markt für Smartwatches und anderen Wearables größere Chancen im Wettbewerb gegen Branchenriesen wie Apple (WKN: 865985 / ISIN: US0378331005) oder Samsung (WKN: 881823 / ISIN: US7960502018) haben. Diese sind jedoch nicht die einzigen, die sich dort tummeln. Der Fortschritt verändert auch den Sport und die Fitness. Der Boom von Wearables und Smartwatches mit entsprechenden Fitnessfunktionen kommt nicht von ungefähr. Sport allgemein und Fitness im Besonderen sind en Vogue. Dank moderner kleiner Helferlein wissen wir immer, wie viel Kilometer wir gelaufen sind, wie viel Kalorien wir verbraucht haben und welchen Puls wir dabei hatten. Doch dies ist längst nicht alles:

Apple gibt die Richtung vor

Unter dem Begriff Wearables sammeln sich Smartwatches, Fitnessarmbänder oder Datenbrillen. Waren es am Anfang vor allem die Fitnessarmbänder, die Sportler aller Art gerne nutzten, laufen ihnen inzwischen Smartwatches den Rang ab. So ist es wenig verwunderlich, dass selbst Sportartikelhersteller wie adidas, Nike oder Under Armour in den Markt für Fitnessarmbänder und andere Wearbles einsteigen. Allerdings kann niemand Apple das Wasser reichen. Im Bereich Wearables bleibt der iPhone-Konzern unter anderem dank seiner Apple Watch laut Schätzungen des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens IDC Marktführer. Im Herbst 2019 wurde bereits die 5. Generation der Apple Watch aufgelegt. Auch diese Neuauflage hat zu den jüngsten Geschäftserfolgen von Apple in diesem Beriech beigetragen.

Im Geschäftsjahr 2018/19 (Ende September) konnte Apple seine Umsätze im Bereich „Wearables, Home & Accessories“ um knapp 41 Prozent auf 24,5 Mrd. US-Dollar steigern. Der Konzern mit dem Apfel im Logo verkauft dabei weit mehr als nur seine Apple Watch. Hearables wie die AirPod-Kopfhörer sind ebenfalls Teil des jüngsten Erfolgs. Auch in anderen Bereichen haben sich Wearables etabliert. Fitnessarmbänder, Smartwatches und selbst biometrische T-Shirts sind inzwischen in immer mehr Bereichen unseres Lebens zu finden. Die Anwendungsmöglichkeiten solcher Wearables sind enorm. Für viele klingen diese Möglichkeiten zunächst nach einem Alptraum. Schließlich ergeben sich jede Menge datenschutzrechtliche Fragen. Vor allem, wenn man an die anstehende Übernahme von Fitbit durch Google denkt.

Wichtige Fragen

Google ist ein Unternehmen, das schon heute unglaubliche Datenmengen über Internetnutzer sammelt. Fitbit steht wiederum dafür, Gesundheitsdaten anzuhäufen. Heute geht es noch um Schrittzähler oder das Erfassen des Pulses beim täglichen Sport. In Zukunft dürften Fitness-Tracker und andere Wearables vermehrt dazu eingesetzt werden, Gesundheitsdaten von Menschen zu erfassen und diese zum Beispiel an ihre Versicherungsgesellschaften oder zum Arzt zu senden. Auf diese Weise könnten sich die Menschen viele überflüssige Arztbesuche sparen, was Ärzten mehr Zeit für echte Krankheitsfälle verschaffen und die schon heute an ihre Grenzen stoßenden Gesundheitssysteme entlasten würde. Gleichzeitig würde dies die Frage aufwerfen, was mit den Gesundheitsdaten geschieht. Diese könnten dafür verwendet werden, Menschen für eine „gesunde“ Lebensweise zu belohnen und „negatives“ Verhalten wie zum Beispiel Rauchen zu bestrafen. Solche Fragen werden in Zukunft angesichts einer zunehmenden Verbreitung von Wearables geklärt werden müssen.

Große Technologiekonzerne blenden die datenschutzrechtlichen Fragen derzeit eher aus. Sie konzentrieren sich lieber auf die enormen Wachstumsmöglichkeiten, die im Bereich Wearables lauern. IDC schätzt, dass der Markt für Wearables bis 2023 im Schnitt pro Jahr um knapp 8 Prozent auf mehr als 300 Millionen solcher Geräte anwachsen wird. Besonders weit verbreitet sollen in Zukunft Smartwatches und Kleinstgeräte für das Ohr, sogenannte Hearables, sein. Sie sollen im Jahr 2023 laut IDC mehr als 70 Prozent des Marktes ausmachen. Als ein besonders wichtiger Wachstumsfaktor wird der technische Fortschritt der Smartwatches angesehen, der es ermöglicht hat, die smarten Armbanduhren vom Smartphone zu befreien. Zu Beginn konnten Smartwatches wie die Apple Watch lediglich mithilfe eines sich in der Hosentasche befindlichen Smartphones ihre Funktionen entfalten. Nun funktionieren sie immer besser auch wenn sie auf sich allein gestellt sind.

Fazit

Für Anleger, die von diesem Wachstumstrend profitieren möchten, könnte ein Vontobel Open End Partizipationszertifikat auf den Solactive Wearable Tech Performance-Index (WKN: VZ96WT / ISIN: DE000VZ96WT0) interessant sein. In ihm sind neben Wearables-Anbietern wie Apple auch Branchenzulieferer wie der Chip-Konzern Broadcom vertreten. Interessant sind auch Vertreter wie Medtronic. Auch der weltweite Marktführer bei Herzschrittmachern hat erkannt, dass sich der Trend in Richtung Wearables und einer Übertragung von Gesundheitsdaten bewegt.

Open End Partizipationszertifikat auf den Solactive Wearable Tech Performance-Index
WKNVZ96WT
ISINDE000VZ96WT0
Emissionstag 8. Mai 2015
Produkttyp Partizipationszertifikat
Emittent Vontobel

 

Bildquelle: markteinblicke.de