Arbon (awp) - Der Bauausrüster Arbonia hat im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatzrückgang und einen höheren Betriebsgewinn verbucht. Und auch das Konzernergebnis verbesserte sich. Für das Gesamtjahr rechnet das Management bedingt durch die Covid-19-Pandemie mit einem Umsatz unter Vorjahr.

Der ausgewiesene Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA ohne Sondereffekte legte um 6,1 Prozent auf 55,5 Millionen Franken zu, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Inklusive Sondereffekte resultierte ein Anstieg von 8,4 Prozent auf 54,3 Millionen. Das Konzernergebnis ohne Sondereffekte betrug 5,5 Millionen nach 7,0 Millionen im Vorjahr. Mit Sondereffekten erhöhte es sich um auf 4,6 Millionen (VJ 3,5 Mio)

Bereits Mitte Juli hatte Arbonia erste vorläufige Angaben zum EBITDA und Umsatz gemacht. Definitiv betrug der Umsatz 644,9 Millionen Franken, was einem Rückgang um 6,3 Prozent entspricht. Akquisitions- und währungsbereinigt belief sich das Minus auf 1,7 Prozent.

Damit hat Arbonia die Erwartungen der Analysten beim Betriebsergebnis exklusive Sonderefffekten übertroffen und beim Reingewinn verfehlt. Der AWP-Konsens für den EBITDA lag bei 53,9 Millionen Franken und beim Reingewinn bei 6,6 Millionen.

Die Geschäftsentwicklung sei durch die Covid-19-Pandemie und die damit einhergehenden Währungseinflüsse geprägt gewesen. Die erlangte Krisenfestigkeit des Konzerns spiegele sich allerdings im operativen Ergebnis wieder.

Die Bauindustrie in den wichtigen Märkten Deutschland und Schweiz hätten nur "leichte Einschränkungen" gesehen. In der Schweiz sei der Wohnungsbau aufgrund von relativ hohem Leerstand bereits vorher stagnierend bis leicht rückläufig gewesen. Die Bauwirtschaft in Deutschland sei fast unbeeinträchtigt. Genehmigte und noch nicht gestartete Bauvorhaben dürften vor allem im gewerblichen Bau verschoben werden, allerdings nicht im Wohnungsbau. Die Bauaktivität wurde weniger von Baustellenschliessungen als eher durch hohe Krankenstände und fehlende Mitarbeiter, aufgrund von Grenzschliessungen, gebremst.

Massgeblich negativ beeinflusst wurden die Absatzmärkte Italien, Frankreich, Benelux und Polen. Nachdem die Monate April und Mai 2020 negativ geprägt gewesen seien, sei im Juni bereits eine Erholung der Absatzmärkte erkennbar gewesen.

Die Division Türen steigerte die Profitabilität bei leicht rückläufigem Umsatz. Auch bei der Division Fenster ging der Umsatz zurück und beim EBITDA verbesserte sie sich deutlich. Rückläufig war das Betriebsergebnis in der Division Sanitär.

Tieferer Umsatz erwartet

Für das Gesamtjahr 2020 rechnet das Management nun mit einem durch Covid-19 bedingt tieferen Umsatz als im Vorjahr. Die EBITDA-Marge soll eine Spanne von 9 bis 10 Prozent erreichen. Dies unter der Voraussetzung, dass es zu keinen weiteren nennenswerten Einschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie kommt und die Wechselkursrelationen "ähnlich" bleiben.

Anfang April hatte Arbonia aufgrund der Unsicherheiten durch Covid-19 seine ursprüngliche Jahres-Guidance zurückgezogen.

Der Verwaltungsrat verzichtet zudem auf eine Dividendenausschüttung für das Geschäftsjahr 2019 und somit auch auf die Durchführung einer ausserordentlichen Generalversammlung im Herbst 2020. An der Generalversammlung im April 2021 soll eine kombinierte Dividende für die Jahre 2019 und 2020 vorgeschlagen werden.

yr/gab