Arbon (awp) - Der Bauzulieferer Arbonia hat im vergangenen Geschäftsjahr zwar organisch leicht an Wachstum eingebüsst, unter dem Strich aber mehr verdient und seine Ertragskraft gesteigert. Die EBITDA-Marge will das Unternehmen auch künftig über 11 Prozent halten.

Organisch resultierte ein um 1,4 Prozent tieferer Umsatz von knapp 1,4 Milliarden Franken, was vor allem auf Währungseffekte zurückzuführen war. In Lokalwährungen nahm der Umsatz hingegen um 2,1 Prozent zu, wie das Ostschweizer Unternehmen am Dienstag in einem Communiqué mitteilte.

Laut der Mitteilung haben vor allem Massnahmen zur gezielten Steigerung der Profitabilität dafür gesorgt, dass der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) um über ein Viertel auf 157,8 Millionen Franken stieg. Die entsprechende Marge wuchs von 8,9 Prozent im Vorjahr auf 11,3 Prozent. Der Reingewinn kletterte um 71,4 Prozent auf 44,9 Millionen Franken.

Damit konnte Arbonia beim Reingewinn wieder an das Jahr 2018 anknüpfen. 2019 hatten Sondereffekte den Reingewinn auf 26,2 Millionen Franken deutlich schrumpfen lassen.

Mit den Ergebnissen hat der Bauzulieferer die Erwartungen der Finanzgemeinde sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA und beim Reingewinn übertroffen.

Doppelte Dividende

Vergangenes Jahr hatte Arbonia die Ausschüttung einer Dividende aufgeschoben, weil sich die Auswirkungen der Coronakrise im Frühling nicht abschätzen liessen. Ursprünglich waren 0,22 Franken pro Aktie als Ausschüttung geplant gewesen.

Wegen des starken Ergebnisses sollen die Aktionäre dieses Jahr dafür in den Genuss einer doppelten Dividende von 0,25 Franken je Aktie plus die bereits im Vorjahr geplanten 0,22 Franken pro Aktie kommen.

Neue Geschäftsstruktur ab dem Sommer

Ab Sommer 2021 teilt Arbonia sein Geschäft nur noch in zwei statt wie bisher in vier Divisionen ein. Wie bereits bekannt wird die Division Fenster verkauft. Damit gehört auch dessen bisheriger Leiter Nicolas Casanovas nicht mehr zur Geschäftsleitung.

Weiter integriert Arbonia die Sanitär-Division mit ihren Duschwänden in die Division Türen. Knut Bartsch, der bisherige Leiter der Sanitär-Division, gehört somit per 30. Juni ebenfalls nicht mehr zur Geschäftsleitung. Weiterhin bestehen bleibt die grösste Sparte Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK), die per 1. Juli 2021 von Alexander Kaiss geführt wird.

Somit verkleinert sich die Geschäftsleitung von ursprünglich sechs auf noch vier Mitglieder im Sommer. Ab kommendem Jahr soll zudem die Doppelfunktion von Alexander von Witzleben als Verwaltungsratspräsident und CEO durch eine Holdingstruktur ohne Doppelmandat ersetzt werden. Von Witzleben wird bei der GV 2022 als Verwaltungsratspräsident vorgeschlagen, wodurch sich die Geschäftsleitung nochmals um eine Person verkleinern und ab dann aus dem CFO und den beiden CEOs der Divisionen HLK und Türen zusammensetzen wird.

Positiver Ausblick

Für das aktuelle Jahr zeigt sich Arbonia positiv. Das Unternehmen erwartet ein währungs- und akquisitionsbereinigtes Umsatzwachstum von 4 bis 5 Prozent. Zudem soll die gruppenweite EBITDA-Marge auch in diesem Jahr über 11 Prozent betragen. Dies allerdings unter der Annahme, dass es keine nennenswerten Einschränkungen wegen der Pandemie mehr gebe und unter Annahme von stabilen Wechselkursbedingungen.

Auf Basis dieses Umsatzwachstums und der EBITDA-Marge strebt das Unternehmen zudem eine kontinuierliche Dividendenpolitik mit einer jährlichen Steigerung um etwa 10 Prozent an.

tv/tt