ArcelorMittal weiht Vorzeigeprojekt zur Kohlenstoffabscheidung und -nutzung in seinem Stahlwerk in Gent, Belgien ein 20 Millionen Euro teure CCU-Anlage ist die erste ihrer Art in der europäischen Stahlindustrie Das 200 Millionen Euro teure Projekt "Steelanol" ist eine Premiere in der europäischen Stahlindustrie. Die CCU-Anlage nutzt die vom Projektpartner LanzaTech entwickelte hochmoderne Kohlenstoff-Recyclingtechnologie und wandelt mit Hilfe von Biokatalysatoren kohlenstoffreiche Abgase aus dem Stahlherstellungsprozess und aus Abfallbiomasse in fortschrittliches Ethanol um, das dann als Baustein für die Herstellung einer Vielzahl chemischer Produkte wie Kraftstoffe, Farben, Kunststoffe, Kleidung und sogar kosmetisches Parfüm verwendet werden kann und damit die Bemühungen um eine Dekarbonisierung des Chemiesektors unterstützt. Das fortschrittliche Ethanol wird von ArcelorMittal und LanzaTech gemeinsam unter dem Markennamen Carbalyst(R) vermarktet werden.

Sobald die Produktion ihre volle Kapazität erreicht hat, wird die Steelanol-Anlage 80 Millionen Liter fortschrittliches Ethanol produzieren, was fast der Hälfte des gesamten derzeitigen Bedarfs an fortschrittlichem Ethanol für die Kraftstoffmischung in Belgien entspricht. Sie wird die jährlichen Kohlenstoffemissionen der Anlage in Gent um 125.000 Tonnen reduzieren. Weitere an dem Steelanol-Projekt beteiligte Partner sind Primetals Technologies und E4tech.

ArcelorMittal Gent wird bald eine weitere Premiere für die europäische Stahlindustrie einweihen. Das Projekt 'Torero' soll im ersten Quartal 2023 in Betrieb genommen werden. Das 35-Millionen-Euro-Projekt Torero ist darauf ausgelegt, nachhaltige Biomasse (zunächst in Form von Holzabfällen, die nicht anderweitig verwendet werden können) als Rohstoff für den Hochofen zu nutzen und damit die Menge an fossiler Kohle zu reduzieren. Dieses Projekt wird die jährlichen Kohlenstoffemissionen in Gent um 112.500 Tonnen reduzieren.

ArcelorMittal Gent beabsichtigt, sein Torero-Projekt in den nächsten zwei Jahren um einen zweiten Reaktor zu erweitern, wodurch sich die Größe des Projekts verdoppelt.