Zürich (awp) - Die Aktien von Aryzta sacken nach Vorlage der Quartalszahlen für das dritte Quartal am Dienstag im frühen Handel ab. Dafür dürften jedoch Gewinnmitnahmen verantwortlich sein, denn die Aktien des Bäckereikonzerns hatten zuletzt einen Zweijahreshöchststand erreicht. Die vorgelegten Zahlen und die Ernennung des neuen CFO kommen am Markt gut an.

Nach dem gestrigen Schlusskurs auf Zweijahreshöchststand von 1,21 Franken verlieren Aryzta bis um 10.15 Uhr an der Börse 5,7 Prozent auf 1,15 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am breiten SPI steht derweil 0,39 Prozent im Plus.

Aryzta hat es nach sieben Quartalen in Folge mit Umsatzrückgängen im dritten Quartal 2020/21 wieder zurück auf den Wachstumspfad geschafft. Das liegt zwar auch an der tiefen Vergleichsbasis des dritten Quartals im vergangenen Jahr, das bekanntlich voll von der Coronakrise getroffen wurde. Aber die vorgelegten Resultate von Aryzta übertreffen die Erwartungen der Analysten teils deutlich.

Der Analyst der ZKB etwa betont, dass Aryzta dieses organische Umsatzwachstum "trotz eines immer noch widrigen Covid-19-Umfelds" gelungen ist. Bei Vontobel hält man die Arbeit, die unter dem neuen Management in den letzten Monaten geleistet wurde für "ziemlich beeindruckend". Und Baader Helvea betont, dass das solide Quartal nach den turbulenten Ergebnisupdates der letzten Monate das richtige Signal sende für Investoren, die Aryzta als Investment Case in Betracht ziehen.

Besonders positiv nehmen die Finanzexperten auch die Ernennung des ehemaligen Nestlé-Managers Martin Huber auf. Mit ihm habe man einen Finanzchef gefunden, der einen guten Background mitbringe, so der Analyst der ZKB. "Das Hinzufügen von 'Swissness' auf der CFO-Position könnte auch das Sentiment der Grossanleger unter den Schweizer Long-only-Investoren erhöhen", kommentiert der Analyst von Baader Helvea.

Weniger gut reagieren die Analysten hingegen auf die Ankündigung von Aryzta, dass die Inflation die Rohstoffpreise treibt und Aryzta darum die Preise erhöhen muss: "Wie von Aryzta dargelegt, hängt der Erfolg von Preiserhöhungen für sie auch von der Reaktion der Wettbewerber und deren Preisstrategie ab", heisst es dazu bei Baader Helvea. Der ZKB-Analyst geht allerdings davon aus, dass Aryzta diesen starken Anstieg der Rohstoffkosten "dank eines professionellen Managements bewältigen" könne.

tv/ra