Zürich (awp) - Die Aktien von Aryzta rücken nach dem Verkauf des Nordamerika-Geschäfts im frühen Handel am Montag massiv vor. Dem Tiefkühlgipfelibäcker machten im ersten Halbjahr 2020/21 zwar Lockdowns in Europa zu schaffen. Vom der Arbeit des neuen Managements und dem Verkauf zeigen sich Analysten indes angetan.

Bis um 9.25 Uhr legen Aryzta an der Börse um 9,3 Prozent auf 1,05 Franken zu, währende der Gesamtmarkt gemessen am breiten SPI 0,5 Prozent im Plus steht.

Trotz dem Umsatzrückgang und dem Verlust im ersten Semester 2020/21 scheine der Weg für einen Turnaround geebnet, heisst es bei Händlern. Liquidität scheine genügen vorhanden, zumal der am Freitagabend vermeldete Verkauf des Nordamerika-Geschäfts umgerechnet gut 700 Millionen Euro in die Firmenkassen spült.

Die Arbeit der letzten Monate unter neuer Führung sei ziemlich beindruckend, heisst es denn auch bei der Bank Vontobel. Von einer "Umsetzung auf Hochtouren" ist die Rede. Dabei sei ein radikaler Strategiewechsel möglicherweise die einzige Option gewesen, so der zuständige Experte. Die Reise habe aber erst begonnen und werde wohl noch lange und holprig sein - verschärft durch andauernde Corona-Einschränkungen. Zudem sei in Europa ein verschärfte Konkurrenz zu erwarten.

Auch die ZKB spricht mit Blick auf den Verkauf des Nordamerika-Geschäfts von einem gelungenen Befreiungsschlag des Management. Der Verkauf sei zu einem Preis am oberen Ende der Erwartungsbandbreite erfolgt, so der zuständige Analyst. Er kann sich nun bei einem erfolgreichen Turnaround in zwei Jahren Aktienkurse zwischen 1,35 und 1,80 Franken vorstellen.

Und Baader Helvea spricht gar von einer Wiedergurt des Unternehmens. Der Verkauf sei ein grosser Schritt nach vorne und könnte zusammen mit erwartungsgemäss ausgefallen Zahlen den Aktienkurs treiben.

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