Zürich (awp) - Die Aktien des Backwarenherstellers Aryzta zählen am Montag im frühen Handel zu den grössten Verlierern. Nach einem "Statement" des Managements zur guten Aktienkursentwicklung der Vorwoche kommt es zu einer Gegenbewegung.

Die Aryzta-Papiere büssen bis gegen 9.30 Uhr bei überdurchschnittlichen Volumina 3,0% auf 35,11 CHF ein, während der Gesamtmarkt praktisch unverändert notiert (SPI: +0,1%). In der Vorwoche hatten die Valoren um rund 13% angezogen. Von ihrem früheren Niveau von klar über 40 CHF, das sie Anfang Jahr vor einer neuerlichen Gewinnwarnung und den Abgängen des gesamten Top-Management aufgewiesen hatten, waren sie aber auch nach diesem Anstieg noch meilenweit entfernt.

Der Grund für das aktuelle Minus sind laut Händlern Gewinnmitnahmen. Ausgelöst wurden diese durch ein vorbörslich verbreitetes Statement des Managements zur jüngsten positiven Kursentwicklung. Wichtige Entwicklungen oder Veränderungen im Konzern würde man so früh wie möglich kommunizieren, hatte es darin lediglich geheissen. Damit wurden Spekulationen über einen bevorstehenden Verkauf der 49%-Beteiligung am französischen Tiefkühlproduktehersteller Picard zumindest nicht befeuert. Dieses hatte Ende letzter Woche die Runde gemacht. "Somit bestätigt das Management keinen bevorstehenden Verkauf von Picard", schreibt die Bank Vontobel in einem ersten Kommentar.

Laut den zuständigen Analysten gab es jedoch noch ein zweites Gerücht: Demnach sollte der frühere Barry-Callebaut-CEO Jürgen Steinemann bei Aryzta die CEO-Funktion übernehmen. Auch dies werde nun nicht bestätigt, heisst es weiter. Die zuständigen Analysten hatten diesem Gerücht ohnehin keine allzu grosse Bedeutung beigemessen, weil Steinemann diverse andere Mandate (unter anderem bei Barry Callebaut, Lonza und Metro) innehabe. Für die Vontobel-Experten kommt die hohe Volatilität beim Aufkommen solcher Gerüchte insgesamt nicht überraschend, wie sie weiter festhalten. Sie bestätigen ihre 'Hold'-Einstufung bei einem Kursziel von 30 CHF.

Etwas positiver gestimmt sind die ZKB-Experten: "Die Tatsache, dass Aryzta eine Pressemitteilung macht, um die spekulative Kurseuphorie zu dämpfen, spricht für die Kommunikationspolitik des neuen VR-Präsidenten Gary McGann", schreiben sie. Unter dem Strich ist jedoch auch für sie die Mitteilung negativ zu werten. Denn sie lesen heraus, "dass der Geschäftsgang immer noch schwach ist und die Schätzungen wahrscheinlich immer noch zu hoch sind". Das ZKB-Rating für Aryzta lautet unverändert auf 'Untergewichten'.

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