Zürich (awp) - Der neu gewählte Verwaltungsrat des Backwarenkonzerns Aryzta hat die Übernahmepläne des Investmentfonds Elliott abgelehnt. Die Entscheidung sei nach sorgfältiger Abwägung einstimmig gefallen, heisst es in einer Mitteilung vom Freitagabend.

Man lehne die Vorschläge ab und werde die Transaktionsvereinbarung mit Elliott nicht eingehen. Die Entscheidung sei vom Verwaltungsrat in Übereinstimmung mit seinen treuhänderischen Pflichten und im Interesse aller Stakeholder getroffen worden, wie es weiter heisst.

Der Fonds des US-Milliardärs Paul Singer hat seit einigen Monaten versucht Aryzta zu übernehmen. Elliott hatte dem alten Verwaltungsrat ein Kaufangebot zu 0,80 Franken pro Aryzta-Aktie unterbreitet, also rund 790 Millionen Franken für das ganze Unternehmen.

Erst am Dienstag war der Verwaltungsrat um Präsident Urs Jordi in neuer Zusammensetzung von der Generalversammlung gewählt worden. Jordi war mit der Mission angetreten, den angeschlagenen Konzern mittels Teilverkäufen zu sanieren.

Fokus auf Geschäft in Europa und Asien/Pazifik

Diese Haltung wird vom Unternehmen auch in einer separaten Medienmitteilung noch einmal bekräftigt. Ziel bleibe eine Senkung der Schulden, Verkäufe von Unternehmensteilen und operative Verbesserungen im weitergeführten Geschäft.

Regional wolle man sich auf das Geschäft in Europa und Asien/Pazifik (APAC) konzentrieren. Die Unternehmensteile in Nordamerika und Lateinamerika sollen verkauft werden. Hier würden die Vorbereitungen laufen und der Austausch mit Interessenten mache gute Fortschritte, wie es heisst. Dabei soll auch im Interesse der Kunden ein reibungsloser Übergang sichergestellt werden.

Man erwarte, dass man mit den Erlösen den Verschuldungsgrad über die kommenden sechs bis neun Monate deutlich senken kann. Zudem sollen die Verwaltungskosten bis Ende 2021 um mindestens ein Viertel sinken.

Das Unternehmen will in den kommenden zwei bis drei Jahren aus eigener Kraft zu Umsatzwachstum zurückfinden und die operative Marge (EBITDA) soll innerhalb von zwei Jahren mindestens auf den Branchendurchschnitt von rund 12,5 Prozent verbessert werden. 2019 betrug die Marge von Aryzta 9 Prozent.

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