London (Reuters) - Der Trend zum Online-Shoppen in der Corona-Pandemie hat dem britischen Modehändler Asos im ersten Halbjahr einen Gewinnsprung von 275 Prozent beschert.

Gleichwohl bestätigte Vorstandschef Nick Beighton seine deutlich bescheideneren Jahresziele. Als Grund für die Vorsicht nannte der Manager am Donnerstag die Unsicherheit über die finanzielle Lage des jugendlichen Kundenstamms in der Pandemie. "Alles, was das Leben und die Wirtschaftslage von 20-Jährigen betrifft, ist uns bewusst und besorgt uns", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir sind immer noch mitten in der Pandemie und wir denken, dass sich die wirtschaftlichen Konsequenzen noch auswirken werden."

In den ersten sechs Monaten (per 28. Februar) des Bilanzjahres 2020/21 schnellte das Vorsteuerergebnis des Online-Modehändlers auf 112,9 Millionen Pfund (130,6 Millionen Euro) nach 30,1 Millionen vor Jahresfrist. Der Umsatz legte um ein Viertel auf 1,98 Milliarden Pfund zu. Für das im August endende Bilanzjahr hatte Beighton zuletzt einen Vorsteuergewinn am oberen Rand der Analystenschätzungen von 170 (Vorjahr: 142) Millionen Pfund prognostiziert.

Nach der Übernahme der Marken Topshop, Topman, Miss Selfridge und HIIT von der Arcadia-Gruppe sieht Beighton noch kein Ende seiner Shoppingtour. Die Integration der Akquisition sei planmäßig verlaufen und die Gruppe werde "höchstwahrscheinlich" weiter zukaufen. Asos hatte die Marken im Februar von dem insolventen britischen Bekleidungskonzern des Multimillionärs Philip Green für 265 Millionen Pfund übernommen.