LONDON (awp international) - Die Primark-Mutter AB Foods ächzt weiterhin unter dem Corona-Lockdown in Europa. Weil die meisten Filialen der Bekleidungskette noch immer geschlossen sind, gingen die Einzelhandelsumsätze der Briten nach vorläufigen Berechnungen in ihrem ersten Geschäftshalbjahr um 1,5 Milliarden Britische Pfund zurück.

Damit werde Primark voraussichtlich für den Berichtszeitraum nur ein operatives Ergebnis knapp über der Nulllinie erzielen, teilte AB Foods am Donnerstag in London mit. Vor einem Jahr hatte die Kette im Tagesgeschäft noch 441 Millionen Pfund Gewinn erwirtschaftet.

Laut dem Unternehmen sind derzeit 77 Primark-Filialen weltweit geöffnet - dies entspreche etwa einem Fünftel der gesamten Verkaufsfläche. Während in den USA die Geschäfte nach der Wiedereröffnung gut gelaufen seien, bereitet sich der Konzern derzeit auch in zahlreichen EU-Ländern auf die Öffnung vor. So sollen etwa die 32 Filialen in Deutschland laut den aktuellen Planungen am 8. März an den Start gehen. Im Heimatmarkt England müssen sich Kunden noch bis zum 12. April gedulden. Die Umsetzung der Pläne ist jedoch grundsätzlich abhängig von den jeweiligen lokalen Vorgaben.

Das erste Geschäftshalbjahr bei AB Foods endet in Kürze und umfasst die 24 Wochen bis zum 27. Februar. Anders als im Einzelhandel fielen in den übrigen Geschäftsbereichen des Konzerns für Zucker, Lebensmittel, Agrarprodukte und Inhaltsstoffe die Umsätze und Gewinne höher aus als noch vor einem Jahr. Damit liefen in diesen Segmenten die Geschäfte besser als erwartet, hiess es von AB Foods. An der Londoner Börse legte die Aktie kurz nach dem Handelsbeginn rund ein Prozent zu, lag zuletzt aber nur noch 0,2 Prozent im Plus./tav/eas/men