FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Abverkauf am Vortag zeigen sich die europäischen Aktienmarkt am Freitagmittag knapp im Minus. Einem Abtaucher im DAX unter die 16.000er-Markt folgten am Vormittag leichte Käufe. Der fortgesetzte Anstieg der Inflation in Europa lässt keine rechte Kauflaune aufkommen, zudem steht der US-Arbeitsmarktbericht noch auf dem Programm, der Impulse nach beiden Seiten setzen könnte.

Der DAX liegt verliert nach zwischenzeitlich höheren Verlusten 0,4 Prozent auf 15.987 Punkte, der Euro-Stoxx-50 tritt mit 4.321 Zählern nahezu auf der Stelle. Kaum verändert zeigen sich nach den jüngsten deutlichen Verlusten die Bundesanleihen, die Rendite der Papiere mit einer Laufzeit von 10 Jahren liegt bei minus 0,066 Prozent.


   EU-Inflation steigt auf Rekordhoch 

Im Euroraum ist die Inflationsrate im Dezember entgegen den Erwartungen weiter gestiegen auf nun 5,0 Prozent und den höchsten Wert seit Beginn der Währungsunion. Damit steht für die Marktstrategen der Helaba die Europäische Zentralbank weiter unter Druck, Maßnahmen dagegen zu ergreifen, wie sie beispielsweise in den USA längst auf dem Weg sind.

Für die Volkswirte von Berenberg hat die EZB zwar etwas mehr Zeit als die Fed, ihre Geldpolitik zu straffen. Allerdings sind sie der Ansicht, dass der zunehmende Preisdruck eine geldpolitische Reaktion zu einem früheren Zeitpunkt erforderlich macht, als es der derzeitige EZB-Ausblick erwarten lasse. Sie gehen davon aus, dass die EZB die Nettokäufe im Frühjahr 2023 beenden und damit die Voraussetzung für zwei Zinsanhebungen um jeweils 25 Basispunkte im Juni und Dezember 2023 und drei weitere in 2024 schaffen werde.

Bei den US-Arbeitsmarktberichtes rechnet der Konsens mit 422.000 neu geschaffenen Stellen. Experten weisen aber auf eine gestiegene Schätzunsicherheit hin. Wichtig sei für die Inflationsbetrachtung auch die Entwicklung der durchschnittlichen Stundenlöhne. Sie werden 0,40 Prozent über Vormonat gesehen. Sollte der Arbeitsmarktbericht deutlich besser ausfallen als erwartet, könnte das die Zinserhöhungssorgen noch anheizen und auf die Aktienmärkte negativ rückwirken.


   STMicro mit besseren Umsatzzahlen 

Für STMicro geht es um 5,7 Prozent nach oben. Der Umsatz im vierten Quartal habe sowohl die Konsensschätzung als auch die Unternehmensprognose übertroffen, kommentiert Citi die vorläufigen Zahlen. Damit habe der Chiphersteller gezeigt, dass er auch mit den aktuell schwierigen Bedingungen fertig werde.

Aston Martin ziehen in London um 3 Prozent an. "Da sich der Markt erst langsam auf die positive Seite der Story einschießt, könnte es noch weitergehen", meint ein Händler. Aston Martin habe zwar die Gewinnerwartungen für 2021 leicht verfehlt, dies jedoch wegen verzögerter Auslieferungen beim Valkyrie Coupe, aber nicht wegen mangelnder Nachfrage.

Nach Eckdaten zum vierten Quartal legen Shell um 0,4 Prozent zu. Die Zahlen verfehlen laut der ING die Markterwartungen. Der Ölkonzern dürfte sein Ziel eines bereinigten Ergebnisses von 6,3 Milliarden Euro im Quartal nicht erreichen. Gleichwohl habe Shell den geplanten Aktienrückkauf im Volumen von 5,5 Milliarden Dollar bestätigt. Stützend könne auch der Preis für Brentöl wirken, der über 80 Dollar je Barrel gestiegen sei.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.321,27      -0,1%         -3,54          +0,5% 
Stoxx-50                3.821,31      -0,0%         -1,69          +0,1% 
DAX                    15.987,15      -0,4%        -64,88          +0,6% 
MDAX                   35.040,48      -0,4%       -127,84          -0,2% 
TecDAX                  3.730,87      -0,5%        -18,80          -4,8% 
SDAX                   16.103,48      -0,9%       -140,19          -1,9% 
FTSE                    7.445,39      -0,1%         -4,98          +0,9% 
CAC                     7.239,43      -0,1%        -10,23          +1,2% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,06                    +0,04          +0,12 
US-Zehnjahresrendite        1,73                    +0,00          +0,22 
 
 
INDEX                    zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                   36.236,47      -0,5%       -170,64          -0,3% 
S&P-500                 4.696,05      -0,1%         -4,53          -1,5% 
Nasdaq-Comp.           15.080,87      -0,1%        -19,31          -3,6% 
Nasdaq-100             15.765,36      -0,0%         -6,42          -3,4% 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Fr, 8:20 Uhr  Do, 18:00 Uhr  % YTD 
EUR/USD                   1,1303      +0,1%        1,1303         1,1307  -0,6% 
EUR/JPY                   130,90      +0,0%        131,04         130,92  +0,0% 
EUR/CHF                   1,0424      +0,1%        1,0418         1,0399  +0,5% 
EUR/GBP                   0,8343      -0,0%        0,8346         0,8352  -0,7% 
USD/JPY                   115,81      -0,0%        115,94         115,78  +0,6% 
GBP/USD                   1,3548      +0,1%        1,3542         1,3539  +0,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,3863      -0,2%        6,3802         6,3933  +0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                42.333,46      -2,0%     41.377,44      42.899,19  -8,4% 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex                  79,98      79,46         +0,7%           0,52  +6,3% 
Brent/ICE                  82,58      81,99         +0,7%           0,59  +6,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)             1.793,36   1.790,00         +0,2%          +3,36  -2,0% 
Silber (Spot)              22,24      22,20         +0,2%          +0,04  -4,6% 
Platin (Spot)             973,57     971,28         +0,2%          +2,30  +0,3% 
Kupfer-Future               4,37       4,35         +0,3%          +0,01  -2,1% 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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January 07, 2022 07:16 ET (12:16 GMT)