Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Behörden finden große Menge fertigen Astrazeneca-Impfstoff in Werk bei Rom 

Bei der Inspektion einer Abfüllungsstätte für Impfstoffe in der Nähe von Rom haben die italienischen Behörden 29 Millionen fertige Corona-Impfdosen des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca gefunden. "Wir hatten den Verdacht, dass Astrazeneca über mehr Produktionskapazität in Europa verfügte, als sie angegeben hatten", sagte ein EU-Vertreter in Brüssel am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. EU-Industriekommissar Thierry Breton habe deshalb die italienischen Behörden gebeten, das Werk zu inspizieren.


Merkel schließt gesetzlichen Zwang bei Tests in Unternehmen nicht aus 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Änderungen an der Arbeitsschutzverordnung in Aussicht gestellt, sollten die Unternehmen nicht ihrer Selbstverpflichtung zu Corona-Tests nachkommen. Es sei mit den Arbeitgebern verabredet, dass sie bis Anfang April eine Beteiligungsstatistik vorlegen, sagte Merkel während der Fragestunde im Bundestag. Die Bundesregierung werde dies mit einem eigenen Monitoring begleiten und dann überprüfen. "In der ersten Hälfte des April wird diese Entscheidung getroffen und wir sind bereit, auch regulatorische Maßnahmen durchzuführen, wenn die Beteiligung nicht ausreicht." Bund und Länder hatten die Wirtschaft in ihrem Beschluss aufgefordert, mindestens einmal, bei entsprechender Verfügbarkeit auch zwei Mal pro Woche Tests für die Beschäftigten anzubieten.


Handel begrüßt Rücknahme der Osterruhe als "Signal der Vernunft" 

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat die Rücknahme der Osterruhe als "Signal der Vernunft" begrüßt. Die kurzfristig vorgesehene Schließung des Lebensmittelhandels am Gründonnerstag hätte "zu erhöhtem Kundenandrang an den Tagen davor und danach geführt", erklärte der HDE. In Pandemiezeiten aber gehe es darum, "die Kundenzahl zu entzerren".


Merkel bezeichnet Vorschlag für Osterruhe als "Fehler" 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Vorschlag für eine Einführung zusätzlicher Ruhetage an Ostern als Fehler bezeichnet und sich persönlich bei der Bevölkerung entschuldigt. Sie habe entschieden, die notwendigen Verordnungen für die Ruhetage am Gründonnerstag und Ostersamstag "nicht auf den Weg zu bringen, sondern sie zu stoppen", sagte sie in Berlin im Anschluss an eine kurzfristig einberufene Videokonferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder. "Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler. Denn am Ende trage ich für alles die letzte Verantwortung qua Amt."


Brasilien meldet erstmals über 3.000 Tote binnen 24 Stunden 

Als zweites Land nach den USA hat Brasilien die Marke von 3.000 Corona-Todesfällen innerhalb eines Tages überschritten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Dienstag starben innerhalb von 24 Stunden 3.251 Patienten an oder mit Covid-19, die Gesamtzahl der registrierten Toten in dem südamerikanischen Land stieg damit auf knapp 299.000. Die Zahl der Infektionsfälle seit Beginn der Pandemie stieg um rund 82.500 auf 12,1 Millionen. In Brasilien grassiert eine besonders ansteckende Variante des Corona-Virus, die zuerst in Manaus, der Hauptstadt des Bundesstaats Amazonas, entdeckt worden war. Hinzu kommt, dass Präsident Jair Bolsonaro lange Zeit die Krise verharmloste und bis heute aus wirtschaftlichen Gründen einen Lockdown ablehnt. Das Gesundheitssystem ist inzwischen völlig überfordert, in den meisten Bundesstaaten stehen die Intensivstationen vor dem Kollaps.


Hongkong und Macau setzen Impfungen mit Biontech-Vakzin aus 

Die chinesischen Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau haben am Mittwoch die Corona-Impfungen mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer vorübergehend ausgesetzt. Als Grund gaben die Behörden einen Verpackungsfehler einer Charge des Impfstoffs an. "Aus Gründen der Vorsicht muss die laufende Verimpfung während des Untersuchungszeitraums ausgesetzt werden", teilte die Regierung von Hongkong in einer Erklärung mit. Die Behörden in Hongkong und Macau erklärten, sie gingen nicht von Sicherheitsrisiken aus. Dennoch sei die Entscheidung des vorläufigen Stopps gefallen, nachdem sie vom chinesischen Pharmariesen Fosun auf das Problem aufmerksam gemacht worden waren. Demnach wurde festgestellt, dass Dosen aus einer Charge eine fehlerhafte Verpackung hatten. Fosun vertreibt das Biontech-Vakzin in China sowie den zwei Sonderverwaltungszonen.


Mehrheit hält Corona-Beschlüsse für angemessen oder nicht weitreichend genug 

Knapp zwei Drittel der Deutschen halten die beim Bund-Länder-Gipfel am Montag beschlossenen Corona-Maßnahmen für angemessen oder sogar nicht weitreichend genug. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Sender RTL und ntv. Ähnlich wie nach der letzten Ministerpräsidentenkonferenz Anfang März findet eine Mehrheit der Befragten die Beschlüsse verwirrend. Angesichts der steigenden Infektionszahlen halten 32 Prozent der Bürger die Maßnahmen für angemessen, 31 Prozent für noch nicht weitreichend genug. Dass die aktuell beschlossenen Maßnahmen zu weit gingen, findet nur eine Minderheit (32 Prozent) der Bundesbürger. 22 Prozent der Befragten wollen aufgrund der gestern beschlossenen Maßnahmen ihre Planungen für die Osterfeiertage ändern.


Knapp 16.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind innerhalb eines Tages knapp 16.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 15.813 (Vorwoche: 13.435) neue Ansteckungsfälle registriert - 2.387 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt den Angaben zufolge wie am Vortag bundesweit bei 108,1 (86,2). Die Sieben-Tage-Inzidenz, welche die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, stieg zuletzt stetig an, nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war. Am Wochenende hatte der bundesweite Inzidenzwert die Marke von 100 überschritten. Das RKI meldete am Mittwoch außerdem 248 (249)weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich den Angaben zufolge auf 2.690.523. Insgesamt 75.212 Infizierte starben

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March 24, 2021 08:36 ET (12:36 GMT)