FRANKFURT (Dow Jones) Die europäischen Aktienmärkte tendieren am Mittwoch im frühen Handel knapp behauptet. Der DAX liegt 0,1 Prozent zurück bei 13.743 Punkten, der Euro-Stoxx-50 handelt 0,1 Prozent tiefer bei 3.577 Zählern. Die Umsätze sind extrem dünn. Am Vortag war bereits zu beobachten, dass die Abgabebereitschaft am deutschen Aktienmarkt in der Nähe des neuen Rekordhochs bei 13.903 Punkten zunahm.

In Deutschland und Österreich endet das Börsenjahr 2020 bereits um 14.00 Uhr. An den meisten anderen europäischen Börsen wird dagegen wie gewohnt bis zum frühen Abend gehandelt und zum Teil auch verkürzt am Silvestertag noch.

Während die Anleger einerseits auf eine kräftige Erholung der Wirtschaft im kommenden Jahr setzen, befinden sich Deutschland und andere Staaten wegen der Corona-Pandemie weiter im Lockdown und die Signale mehren sich, dass dieser am 10. Januar auch nicht enden wird. Ein Silberstreif am Horizont ist die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz, die am Mittwoch auf 141,3 nach 149,2 am Dienstag gefallen ist. Außerdem hat in Großbritannien der Impfstoff von Astrazeneca und der Universität Oxford eine Notfallzulassung erhalten.


   Konsolidierung bei spanischen Banken 

Für die Aktie von Astrazeneca geht es dennoch nur um 0,5 Prozent nach oben, weil die Zulassung schon erwartet wurde. Damit erhält das Land eine weitere Option im Kampf gegen die Pandemie. Die Entwicklung der Zahlen ist dort alarmierend mit einem neuen Tageshöchststand von mehr als 53.000 Corona-Neuinfektionen. Am Vortag waren es etwa 41.300 neue Fälle. Aus Deutschland wurde unterdessen unter anderem eine Rekordzahl an Corona-Toten gemeldet.

Nachdem es in den vergangenen Tagen bereits Meldungen über die bevorstehende Fusion zwischen der Unicaja Banco und der Liberbank gab, ist der Deal nun fix. Damit entsteht die fünftgrößte Bank Spaniens. Die Fusion ist die zweite im spanischen Bankensektor in diesem Jahr nach dem Zusammenschluss der Caixabank mit Bankia SA. Verhandlungen über die Integration von BBVA und Banco Sabadell waren dagegen gescheitert. Während Unicaja Banco um rund 3 Prozent zulegen, geben Liberbank in ähnlicher Größenordnung nach.

Die Nachrichtenlage ist ansonsten extrem dünn. Der Energiekonzern Uniper (plus 0,3 Prozent) will bis 2038 an seinem umstrittenen Steinkohlekraftwerk Datteln festhalten. "Datteln wird das letzte Kohlekraftwerk sein, das in Deutschland vom Netz geht. Wir wollen Datteln bis 2038 laufen lassen", sagte Uniper-Chef Andreas Schierenbeck der Rheinischen Post. Er erwartet zudem nach den jüngsten Fortschritten den raschen Fertigbau der Ostsee-Pipeline. "Wir steigen aus Kernkraft und Kohle aus, deshalb braucht Deutschland Gas zukünftig mehr denn je."


  Dollar gibt weiter nach 

Am Devisenmarkt schwächelt der Dollar weiter. Der Dollar-Index, der den Wert des Dollar gegenüber einem Korb sechs anderer Währungen ausdrückt, in dem der Euro am schwersten gewichtet ist, gibt um gut 0,1 Prozent nach. Durch das beschlossene US-Konjunkturpaket wird die Staatsverschuldung der USA weiter steigen, was als Belastungsfaktor für den Greenback gilt; zumal gleichzeitig von der US-Notenbank noch länger sehr niedrigen Zinsen in Aussicht gestellt sind.

Derweil ist die Hausse der Kunstwährung Bitcoin ungebrochen. Im Hoch wurden schon 28.574 Dollar gezahlt, ein neuer Rekordwert. Der bisherige vom Montag Dezember lag bei 27.479. Als ein Treiber der Hausse gilt die Spekulation, dass Kryptowährungen wie insbesondere der Bitcoin auf breiterer Basis als reguläre Zahlungsmittel zum Einsatz kommen. In China laufen bereits Tests im Einzelhandel zur Etablierung eines digitalen Yuan. Gegenüber dem Jahresbeginn mit 7.150 Dollar hat sich der Kurs des Bitcoin mittlerweile praktisch vervierfacht.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.579,74      -0,05       -1,63      -4,42 
Stoxx-50                3.126,67       0,07        2,20      -8,12 
DAX                    13.748,18      -0,10      -13,20       3,77 
MDAX                   30.966,27       0,17       53,88       9,37 
TecDAX                  3.228,74       0,33       10,77       7,09 
SDAX                   14.719,90      -0,32      -46,75      17,65 
FTSE                    6.606,70       0,06        4,05     -12,46 
CAC                     5.613,12       0,02        1,33      -6,12 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,56                   0,01      -0,80 
US-Zehnjahresrendite        0,95                   0,01      -1,73 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Mi, 8:30  Di, 17:16    % YTD 
EUR/USD                   1,2260     +0,05%      1,2285     1,2252    +9,3% 
EUR/JPY                   126,64     -0,19%      126,90     126,84    +3,9% 
EUR/CHF                   1,0848     +0,16%      1,0838     1,0830    -0,1% 
EUR/GBP                   0,9037     -0,43%      0,9068     0,9073    +6,8% 
USD/JPY                   103,29     -0,25%      103,30     103,53    -5,0% 
GBP/USD                   1,3568     +0,48%      1,3549     1,3504    +2,4% 
USD/CNH (Offshore)        6,5135     -0,10%      6,5073     6,5188    -6,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                27.587,50     +2,07%   28.385,00  26.447,26  +282,6% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  48,38      48,00       +0,8%       0,38   -13,1% 
Brent/ICE                  51,38      51,09       +0,6%       0,29   -15,1% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.879,40   1.877,80       +0,1%      +1,60   +23,9% 
Silber (Spot)              26,29      26,28       +0,0%      +0,01   +47,3% 
Platin (Spot)           1.064,58   1.055,78       +0,8%      +8,80   +10,3% 
Kupfer-Future               3,56       3,55       +0,3%      +0,01   +25,9% 
 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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December 30, 2020 04:14 ET (09:14 GMT)