LONDON (dpa-AFX) - Nach dem Brückeneinsturz in Genua hat die australische Investmentbank Maquarie ihre positive Einschätzung für die Aktien des Mautstraßenbetreibers Atlantia am Donnerstag aufgegeben. Nach der Tragödie drohe eine Verstaatlichung von Straßen, schrieb Analystin Olivia Peters. Italienische Regierungsmitglieder machen den privaten Betreiber der Autobahn für die Katastrophe verantwortlich und wollen ihm die Lizenz entziehen.

Peters nahm nun eine neutrale Haltung ein und stutzte das Kursziel für die Papiere von 32 auf 26 Euro. Nach dem Unglück brachen die Papiere zeitweise um über 30 Prozent auf 17,265 Euro ein - das tiefste Niveau seit 2014.

Ihre Gewinnschätzungen je Aktie für 2019 und 2020 senkte die Expertin um 8 Prozent und reagierte damit auf wohl geringeren Verkehr, mögliche Strafen, Baukosten und andere Verbindlichkeiten, sollte Atlantia Fahrlässigkeit vorgeworfen werden können.

Die Moraldi-Brücke sei mit 25 Millionen Fahrzeugen pro Jahr einer der verkehrsträchtigsten Punkte im Straßennetz von Autostrade per l'Italia (ASPI) gewesen, so Peters weiter. Ihre Verkehrszahlenschätzung für 2019 schraubte sie nun von plus 2 auf minus 1,6 Prozent zurück./ag/mis/fba