FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Der Kursverlauf des Maschinenbauers Aumann erinnert eher an einen Zulieferer für Dieselmotoren als an einen Spezialisten für E-Mobilität. Inzwischen notiert die Aktie bei einem Drittel des Ausgabekurses zum Börsengang vor zwei Jahren. Eine Gewinnwarnung und schwache Zahlen sind nun für Analyst Stephan Klepp von der Commerzbank Anlass, den Wert von "Hold" auf "Reduce" abzustufen. Im halbierten Kursziel von 14 nach 30 Euro spiegelt sich die Dramatik der Entwicklung noch deutlicher wider.

Besserung ist nach Ansicht von Klepp nicht in Sicht. Für das kommende Jahr erwartet der Analyst ein Umsatzniveau von rund 200 Millionen Euro. Das wäre noch einmal weniger als die 240 bis 260 Millionen Euro, auf die das Management seine Umsatzprognose für 2019 gesenkt hat. Anleger dürften aber kaum bereit sein, einen Bewertungsaufschlag für ein schrumpfendes Geschäft zu zahlen, betont der Analyst.

Klepp gesteht zu, dass der Auftragseingang im Bereich E-Mobilität zwar nicht gesunken sei und sich damit besser als das übrige Geschäft entwickelt habe. Das reiche aber nicht aus, denn das Segment mache nur 40 Prozent der Umsätze aus. Angesichts der Konjunktureintrübung, die für Autobau und Industrieproduktion nichts Gutes verheiße, sei das Chance/Risiko-Verhältnis ungünstig. Die Aktie sei derzeit nichts weiter als eine Wette auf eine Erholung irgendwann in der Zukunft - oder darauf, dass MBB seinen Anteil erhöhe.

Mit der Einstufung "Reduce" gehen die Analysten der Commerzbank davon aus, dass die Aktie eine Gesamtrendite von weniger als 0 Prozent impliziert. Das Kursziel bezieht sich auf einen Zeitraum von zwölf Monaten./mf/ag/mis

Analysierendes Institut Commerzbank.

Veröffentlichung der Original-Studie: 11.07.2019 / 09:40 / MESZ

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 11.07.2019 / 09:40 / MESZ