FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Rohstoff-Aktien haben am Mittwoch erneut den Kürzeren gezogen. Für Abgabedruck sorgte China, wo sich die Regierung weiter gegen einen drohenden Inflationsanstieg angesichts des jüngsten Booms der Rohstoffpreise stemmt.

Laut der zuständigen Behörde will China bald staatliche Kupfer-, Zink und Aluminium-Bestände an Metallproduzenten verkaufen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, sollen zudem staatliche chinesische Unternehmen auf Anordnung der Regierung ihre Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffmärkten verringern.

Für den europäischen Rohstoffsektor, der Anfang Mai noch auf ein Hoch seit 2011 geklettert war, ging es am Mittwoch um 1,2 Prozent nach unten. Damit notiert er aber noch über seinem Zwischentief von Ende Mai. Der erwartete Konjunkturaufschwung nach der Pandemie und das Wiederhochfahren der Wirtschaft hatte die Nachfrage nach Rohstoffen in den vergangenen Monaten stark steigen lassen - mit ein Grund für die in den Industrieländern stark anziehende Teuerung. Zuletzt gerieten die Metallpreise aber unter Druck. Am Vortag etwa fiel der Kupferpreis auf ein Siebenwochentief.

Zur Wochenmitte verloren nun in London Minenaktien wie BHP, Rio Tinto und Antofagasta jeweils um etwa ein Prozent, Anglo American um mehr als zwei Prozent.

Am deutschen Markt gaben die Titel der Kupferhütte Aurubis um weitere 1,6 Prozent nach und Salzgitter um mehr als ein Prozent. Auch bei den Papieren des Stahlhändlers Klöckner & Co ist die Luft erst einmal raus. Sie sackten um weitere zweieinhalb Prozent ab, so wie auch Thyssenkrupp mit einem Minus von rund vier Prozent abermals sehr schwach waren und zeitweise erstmals seit Ende Januar wieder weniger als neun Euro kosteten./ajx/mis/fba