Zürich (awp) - Für die Aktien von Autoneum sieht es nach einer Gewinnwarnung nach einem tiefroten Tag aus. Bereits zum Handelsstart kommen die Titel stark unter Druck. Der Autozulieferer schraubte seine Erwartungen für das Geschäftsjahr 2018 wegen der Probleme in Nordamerika und wegen entsprechender Restrukturierungsmassnahmen zurück. Neu erwartet das Unternehmen für 2018 noch eine EBIT-Marge von 6 Prozent statt wie bisher von 7 Prozent. Weiterhin wird aber ein organisches Umsatzwachstum von rund 3 Prozent erwartet.

Gegen 9.30 sacken die Aktien um 5,5 Prozent auf 186,80 Franken ab, zum Start stand sogar ein Minus von fast 8 Prozent zu Buche. Bislang sind mit gut 4'000 Stücke rund ein Viertel des durchschnittlichen Tagesvolumens gehandelt. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI gewinnt derweil 0,6 Prozent.

Vontobel kündigt eine Senkung der Schätzungen für die nächsten zwei Jahre an und nimmt das bisherige Kursziel entsprechend in Revision. Die von Autoneum ergriffenen Massnahmen zur Gegensteuerung führen zu einmaligen Kosten und es dürfte eine gewisse Zeit vergehen, bis die Probleme gelöst seien. Dieses seien nämlich Autoneum-spezifisch und nicht industrieabhängig. Allerdings gebe es auch durch den Handelsstreit, die Entwicklung der Rohstoffpreise sowie neue Abgasnormen weiteren Gegenwind für die gesamte Branche.

Für die ZKB erscheinen mit der überraschenden neuen Guidance die Konsens-EBIT-Schätzungen um rund 14 Prozent zu hoch. "Nach einem kurzen Gespräch mit dem CFO gehen wir davon aus, dass in der Folge auch die Konsensschätzungen für 2019 reduziert werden müssen", merkt Analyst Armin Rechberger an. Die UBS erinnert daran, dass dies bereits die zweite Gewinnwarnung von Autoneum in diesem Jahr sei und sich damit die steigenden Herausforderungen des US-Marktes zeigten. Da die Markterwartungen sogar noch leicht über der alten Guidance lägen, sehen die Experten hier ein Rückschlagpotenzial für die EPS-Schätzungen für 2018 von rund 15 Prozent.

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