Zürich (awp) - Die Aktien des Autozulieferers Autoneum sind am Donnerstag nach der Publikation einer Gewinnwarnung stark unter Druck gekommen. Die Gruppe rechnet in der zweiten Jahreshälfte verglichen mit dem ersten Halbjahr mit rückläufigen Verkäufen und zudem wurde das Margenziel fürs Gesamtjahr 2021 gekappt. Grund dafür ist der Chipmangel in der Autoindustrie.

An der Börse kommen die News schlecht an: Autoneum büssen gegen 09.50 Uhr deutliche 8,8 Prozent auf 137,90 Franken ein und fällt damit auf einen neuen Jahrestiefstwert. Der Gesamtmarkt (SPI) rückt derweil leicht um 0,1 Prozent vor.

Die Krise am Halbleitermarkt setzt der Autoindustrie zu. Bei Autoneum geht man davon aus, dass die weltweite Fahrzeugproduktion im zweiten Halbjahr rund 10 Prozent unter den Zahlen des ersten Semester liegen werden. Das habe Autoneum dazu bewogen, die Prognosen nun doch zu senken nachdem diese im September noch bestätigt wurden, so ein Analyst.

Die Ursache für die Gewinnwarnung sei klar auf den Chipmangel zurückzuführen, während die Automobilnachfrage sehr stark bleibe, schreibt Walter Bamert von der ZKB. Er werde seine Schätzungen nur für das laufende und das nächste Jahr reduzieren. Derweil bleibe immerhin der Free Cashflow weiterhin robust.

Dass die Autoproduktion unter Druck komme, sei absehbar gewesen, heisst es im Kommentar der Bank Vontobel. Dennoch habe die Börse auf eine Verbesserung im vierten Quartal spekuliert, da die Autohersteller eine langsame Entspannung in ihren Lieferketten festgestellt hätten. Nun zeige Autoneum, dass die Probleme am Automarkt weiter gross seien.

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