Winterthur (awp) - Das Coronavirus und seine Folgen belastet die Automobilbranche und damit auch den Geschäftsgang des Autozulieferers Autoneum schwer. Die vorübergehenden Werksschliessungen bei nahezu allen Kunden in sämtlichen Weltregionen dürften den Winterthurern einen deutlichen Umsatzrückgang bescheren. Die für 2020 gesetzten Ziele dürfte Autoneum verfehlen.

Zum heutigen Zeitpunkt sei allerdings noch nicht abschätzbar, wie stark die Umsatzentwicklung der Gruppe von der Coronavirus-Krise belastet wird, teilte Autoneum am Montag mit. Doch die Gruppe habe reagiert und zu den bereits laufenden Sparmassnahmen ein weiteres Massnahmenpaket aufgelegt. Gespart wird vor allem beim Personal.

Werksschliessungen und Kurzarbeit

So werden in den Werken von Autoneum die Zeitmitarbeiter abgebaut. Darüber hinaus führt das Unternehmen an den Schweizer Standorten, also am Konzernsitz in Winterthur und im Werk in Sevelen, sowie in einigen anderen europäischen Ländern Kurzarbeit ein. Und auch die vorübergehende Schliessung von Produktionen sei in den verschiedenen Regionen analog zu jenen der Kunden in Umsetzung.

Trotz Gegenmassnahmen geht Autoneum davon aus, dass die für 2020 gesetzten Unternehmensziele nicht zu erreichen seien. Angesichts der erheblichen Unsicherheiten über Verlauf und Dauer der Pandemie werde bis auf Weiteres kein angepasster Ausblick kommuniziert, schreibt die Gruppe.

Nach grossen Problemen an den Produktionsstandorten in Nordamerika und einem hohen Verlust im Geschäftsjahr 2019 hatte der Autozulieferer auf dieses Jahr hin eigentlich einen Turnaround-Plan aufgestellt. Autoneum wollte die Verluste in Nordamerika in diesem Jahr signifikant reduzieren und konzernweit ein "leicht positives" Resultat erzielen.

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