Basel (awp) - Die Lebensversicherungs-Gesellschaft Pax hat 2019 beim Prämienvolumen in der Beruflichen Vorsorge (BVG) einen Einbruch hinnehmen müssen. Der Versicherer steht grundsätzlich weiterhin zum Vollversicherungsmodell und will diese Vorsorgelösung auch weiterhin anbieten. Doch fordert er eine BVG-Reform.

Konkret nahmen die Bruttoprämien gegenüber dem Vorjahr um 9,8 Prozent auf 473,9 Millionen Franken ab, wie die Pax am Dienstag mitteilte. Verantwortlich hierfür seien einerseits Kündigungen gewesen, die vom Neugeschäft und von den Vertragserneuerungen nicht kompensiert werden konnten.

Andererseits seien die Einmaleinlagen bei Vertragsübernahmen zurückgegangen. Angesichts der tiefen Zinsen sei diese Entwicklung ökonomisch gesehen jedoch nicht nachteilig, da sie die zu verzinsenden Kapitalien reduziere, schrieb die Gesellschaft.

Ein besonderes Augenmerk lege die Gesellschaft weiterhin auf die Wirtschaftlichkeit ihres Neugeschäfts, hiess es weiter. Dabei habe sich das Neuprämienvolumen positiv entwickelt. Es habe 9,8 Millionen Franken erreicht, was einem Plus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspreche.

Wie die Pax weiter bekannt gab, wurden dem Überschussfonds 4 Millionen Franken zugeführt nach 8,5 Millionen im Vorjahr. Nun sei er mit 18,6 Millionen Franken dotiert (VJ 17,9 Mio), was in den kommenden Jahren eine "konstante" Erfolgsbeteiligung ermöglichen werde.

2019 wurden aus diesem Fonds - wie schon 2018 - 3,4 Millionen an die Kunden ausgeschüttet, als Beteiligung an den Erträgen. Mit einer Quote des Swiss Solvency Test (SST) von 180 Prozent habe man ausserdem die Mindestanforderung von 100 Prozent erneut deutlich übertroffen.

Pax hält an Vollversicherung fest

In der Beruflichen Vorsorge zählt die Pax nach dem Abgang der Axa mit einer Handvoll anderer Gesellschaften zu den letzten Versicherern, welche in der Schweiz die Vollversicherung anbieten. Die Pax will das Angebot weiterführen, wie das genossenschaftliche organisierte Unternehmen erneut bekräftigte.

Allerdings brauche es in der Schweiz "dringend" eine BVG-Reform, um die Zukunft dieses Modells sicherzustellen. So müssten die Höhe des Umwandlungssatzes und des BVG-Mindestsatzes nach unten angepasst werden, so die Forderung des Unternehmens.

Weiter äusserte sich die Pax zur Corona-Pandemie und dem damit verknüpften Ausblick. Das Unternehmen habe frühzeitig Massnahmen ergriffen, um die Mitarbeitenden zu schützen.

Da bezüglich der Pandemie aber noch eine grosse Unsicherheit herrsche, sei ein konkreter Ausblick über die Entwicklung des Geschäftsjahrs 2020 sehr schwierig. Die Anlagestrategie der Pax sei aber defensiv ausgerichtet. Das Aktienportfolio sei grösstenteils abgesichert, so dass sich mögliche Anlageverluste an den Finanzmärkten in Grenzen halten würden.

kw/jb