POTSDAM (dpa-AFX) - Der Präsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), Mathias Döpfner, hat Kritik an der geplanten staatlichen Millionenförderung für digitale Transformation in Medienhäusern erneuert. "Wir versuchen, die Politik - um es konkret zu sagen - davon zu überzeugen, von dieser digitalen Innovationsförderung Abstand zu nehmen", sagte er am Mittwoch beim Potsdamer Medientechnologie-Treffen Media Tech Hub Conference im Gespräch mit dem scheidenden "Tagesspiegel"-Herausgeber Sebastian Turner.

Döpfner, der auch Vorstandsvorsitzender des Medienkonzerns Axel Springer ("Bild", "Welt") ist, warb erneut dafür, stattdessen speziell die Zustellung von gedruckten Presseprodukten finanziell von staatlicher Seite zu unterstützen. Dies habe man auch so an die Politik herangetragen. Dann sei der "total überraschende Vorschlag" gekommen.

Im Sommer hat der Bundestag eine Förderung von bis zu 220 Millionen Euro auf mehrere Jahre verteilt für Presseverlage beschlossen. Die Hilfen zielen auf die digitale Transformation des Verlagswesens ab, um Absatz und Verbreitung von Abo-Zeitungen, -zeitschriften und Anzeigenblättern zu unterstützen. Das soll helfen, die Medienvielfalt zu erhalten und den Journalismus zu stärken.

In einem kürzlich bekanntgewordenen Förderkonzept ist angepeilt, den Großteil der Förderung im nächsten Jahr auszuzahlen. Die Verteilung soll an die Auflagenhöhe der Presseprodukte gekoppelt werden.

Eine bereits im November davor vom Bundestag beschlossene Hilfe speziell für die Zustellung von Tageszeitungen und Anzeigenblättern wird es hingegen nicht geben. Verlage klagen darüber, dass die Zustellung von gedruckten Presseprodukten gerade im ländlichen Raum immer teurer werde. Die Auflagen sinken zugleich./rin/DP/jha