Zürich (awp) - Die Aktien des Pharmazulieferers Bachem notieren am Dienstag deutlich fester. Der Hersteller von Peptiden hatte am Morgen die Unterzeichnung zweier grosser Aufträge vermeldet. Diese sollen im nächsten Jahr 25 Millionen und 2024 gar 150 Millionen Franken in die Kassen spülen. Danach winken noch signifikant höhere Bestellungen.

Die Bachem-Titel springen um 9.30 Uhr um 12,8 Prozent auf 57,20 Franken an. Der Gesamtmarkt (SPI) steht derweil 0,33 Prozent im Plus. Damit summiert sich für die Valoren aber immer noch ein Minus von mehr als 50 Prozent im bisherigen Jahresverlauf, weil wachstumsstarke Unternehmen nicht mehr in der Gunst der Anleger stehen.

Die am Morgen vermeldeten Aufträge stehen für 4 Prozent des erwarteten Umsatzes 2023 und gar für 20 Prozent der Verkäufe 2024, errechnet ZKB-Analyst Daniel Buchta. Dieser geht davon aus, dass es sich um das Medikament Mounjaro von Eli Lilly handelt. Dieses sei heute gegen Typ-2-Diabetes zugelassen und 2024 dürfte noch eine Zulassung gegen Fettleibigkeit folgen. Dem Mittel werde ein Umsatz von fast 7,5 Milliarden Dollar im Jahr 2028 vorausgesagt.

Damit dürften die neuen Anlagen von Bachem in Bubendorf, die 2024 zur Verfügung stehen werden, peptidseitig bereits voll ausgebucht sein, denkt Buchta. Die andere Hälfte ist für Oligonukleotide reserviert. Die Baselbieter suchen daher nach einem dritten Standort in der Schweiz.

Die hohen Investitionen von Bachem in neue Anlagen habe die Meldung neuer Aufträge erwarten lassen, schreibt Vontobel-Expertin Sibylle Bischofberger. Denn die neuen Kapazitäten müssten möglichst schnell ausgelastet werden, um einen Margendruck zu verhindern. Das Volumen der neuen Verträge sei jedoch höher als sie angenommen habe.

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