BACHEM

HALBJAHRESBERICHT

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MIT ERFAHRUNG IN DIE ZUKUNFT

Bachem ist ein führendes, innovati­ onsgetriebenes Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Her­ stellung von Peptiden und Oligonuk­ leotiden spezialisiert hat. Mit einem umfassenden Dienstleistungsan­ gebot bietet Bachem pharmazeuti­ schen und biotechnologischen Unternehmen weltweit Produkte für Forschung, klinische Entwicklung und kommerzielle Anwendung.

Mit Hauptsitz in der Schweiz sowie Standorten in Europa, den USA und Asien ist Bachem international tätig und verfügt über mehr als 50 Jahre Erfahrung und eine branchenweit einzigartige Fachkompetenz. Das Unternehmen ist an der SIX Swiss Exchange kotiert. Weitere Informa- tionen unter: www.bachem.com

INHALT

2 KOMMENTAR UND AUSBLICK

5 KONSOLIDIERTE HALBJAHRESRECHNUNG

  1. KONSOLIDIERTE ERFOLGSRECHNUNG
  2. KONSOLIDIERTE BILANZ
  3. KONSOLIDIERTE GELDFLUSSRECHNUNG
  4. KONSOLIDIERTER EIGENKAPITALNACHWEIS
  5. AUSGEWÄHLTE ERLÄUTERUNGEN ZUR KONSOLIDIERTEN HALBJAHRESRECHNUNG

13 FINANZKALENDER

CHF 234.9 MIO.

UMSATZ IM ERSTEN HALBJAHR

Leichter Rückgang zur Vorjahresperiode. Grosse Zahl an Entwicklungsprojekten.

STARKES

WACHSTUM

IM ZWEITEN HALBJAHR 2022 ERWARTET

Hohe Nachfrage nach Peptiden und Oligo­ nukleotiden.

AUSZEICHNUNG

FÜR NACHHALTIGKEIT

EcoVadis Goldmedaille für die gesamte Bachem Gruppe.

STRATEGISCHE ZUSAMMEN­ ARBEIT

BEI OLIGONUKLEOTIDEN

Wichtiger Meilenstein beim Ausbau des zweiten Geschäftsstandbeins.

1. HALBJAHR 2022 INKÜRZE

EBITDA

EBIT-MARGE

GEWINN PRO AKTIE

in CHF Mio.

in Prozent

in CHF

67.3 22.0 0.50

UMSATZ

EBIT

REINGEWINN

in CHF Mio.

in CHF Mio. 

in CHF Mio.

239.1

234.9

61.9

51.6

53.1

177.1

40.3

32.8

36.6

2020

2021

2022

2020

2021

2022

2020

2021

2022

Veränderungen in

2022

2021

CHF

LW

Umsatz (in CHF Mio.)

234.9

239.1

- 1.8%

- 3.0%

EBITDA (in CHF Mio.)

67.3

75.5

- 10.8%

- 12.7%

EBITDA-Marge

28.7%

31.6%

EBIT (in CHF Mio.)

51.6

61.9

- 16.8%

- 18.9%

EBIT-Marge

22.0%

25.9%

Reingewinn (in CHF Mio.)

36.6

53.1

- 31.1%

Reingewinn-Marge

15.6%

22.2%

Gewinn pro Aktie (in CHF)

0.50

0.76

- 34.6%

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit (in CHF Mio.)

50.7

59.8

- 15.2%

Personalbestand (umgerechnet auf Vollzeitstellen)

1 663

1 6391

1 Bestand per 31. Dezember 2021

1  BACHEM HALBJAHRESBERICHT 2022

KOMMENTAR UND AUSBLICK

Das erste Halbjahr 2022 war geprägt von einer grossen Zahl komplexer Entwicklungsprojekte und von niedri­ geren Bestellmengen im kommer­ ziellen Produktportfolio. Die Auftrags­ lage für das zweite Halbjahr ist sehr positiv und der Nachfragetrend bei Peptiden und Oligonukleotiden bleibt hoch. Es wird eine deutliche Verbes­ serung im Umsatz und Ergebnis für das Gesamtjahr 2022 erwartet.

Umsatzentwicklung

Die Bachem Gruppe (SIX: BANB) erzielte im ersten Halb- jahr 2022 Verkäufe in Schweizer Franken von 234.9 Mio. (-1.8% gegenüber Vorjahresperiode). In Lokalwährungen ging der Umsatz um -3.0% zurück. Die Umsatzent­ wicklung im ersten Halbjahr 2022 war geprägt durch eine grosse Zahl komplexer Entwicklungsprojekte. Hinzu kamen niedrigere Bestellmengen im kommerziel- len Produktportfolio, unter anderem aufgrund verzögerter Markteinführung von Kundenprodukten. Angesichts einer positiven Auftragslage und anhaltend hoher Nach- frage bei Peptiden und Oligonukleotiden erwartet Bachem jedoch einen deutlich stärkeren Umsatz im zweiten Halbjahr 2022.

Gewinnentwicklung

Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) betrug CHF 67.3 Mio. (-10.8% im Vergleich zur Vorjahresperiode), und der Betriebsgewinn (EBIT) lag bei CHF 51.6 Mio.

(-16.8% im Vergleich zur Vorjahresperiode). Damit lag die EBITDA-Marge bei 28.7% (erstes Halbjahr 2021: 31.6%) und die EBIT-Marge bei 22.0% (erstes Halbjahr 2021:

25.9%). Der Reingewinn lag bei CHF 36.6 Mio. (-31.1% im Vergleich zur Vorjahresperiode) mit einer Marge von 15.6% (erstes Halbjahr 2021: 22.2%). Ein wichtiger Grund für das im Vergleich zur Vorjahresperiode niedrigere Betriebsergebnis war ein Produktmix mit zahlreichen aufwendigen Entwicklungsprojekten. Im zweiten Halb- jahr wird eine hohe Kapazitätsauslastung­ erwartet.

Kostenstruktur

Durch den aufwendigeren Produktmix konnte das Unternehmen in der Berichtsperiode nicht von Skalen­ effekten profitieren. Bei leicht tieferen Umsätzen und gleichzeitig höheren operativen Kosten, war der Bruttogewinn niedriger als in der Vorjahresperiode. Die Marketing- und Vertriebskosten lagen vor allem aufgrund wieder aufgenommener Reisetätigkeit nach der COVID-19-Pandemie im ersten Halbjahr bei CHF

9.0 Mio. (erstes Halbjahr 2021: CHF 8.5 Mio.) und damit bei 3.8% des Umsatzes gegenüber 3.6% in der Vor­ jahresperiode. Wie angekündigt investierte Bachem verstärkt in eigene Prozessverbesserungen und Her­ stellungstechnologie. Dadurch stiegen im Bereich Forschung und Entwicklung die Kosten auf CHF 2.1 Mio. (erstes Halbjahr 2021: CHF 1.9 Mio.), dies entspricht 0.9% des Umsatzes (Vorjahresperiode: 0.8%). Die Verwaltungskosten von CHF 8.6 Mio. (erstes Halbjahr 2021: CHF 8.1 Mio.) stellen 3.7% des Umsatzes dar (Vorjahresperiode: 3.4%). Dabei fällt ein moderater Ausbau von Funktionen zur Führung der gewachsenen Organisation ins Gewicht, sowie der zusätzliche Kapital- steueraufwand aus der Kapitalerhöhung im zweiten Halbjahr 2021.

Aus dem Finanzergebnis resultierte im ersten Halbjahr ein Nettoaufwand von CHF 11.2 Mio. (erstes Halbjahr 2021: Nettoertrag CHF 0.7 Mio.). Das Ergebnis wurde durch Fremdwährungseffekte positiv beeinflusst, unter anderem trug die Stichtagsbewertung der auf Holding- Stufe in US-Dollar geführten Darlehen an Tochter­ gesellschaften massgeblich dazu bei. Es resultierte netto ein Fremdwährungsgewinn von CHF 1.2 Mio. (erstes Halbjahr 2021: CHF 1.0 Mio.). Aus den Wert­ schriften konnten Erträge aus Dividenden und Zinsen in Höhe von CHF 1.5 Mio. (erstes Halbjahr 2021: CHF

0.0 Mio.) realisiert werden, jedoch resultierten aufgrund des aktuellen Börsenumfelds auch Buchverluste in Höhe von netto CHF 13.5 Mio. (erstes Halbjahr 2021: CHF 0.0 Mio.). Da das Unternehmen per Bilanzstichtag auch die letzten Bankdarlehen zurückbezahlt hat, ist der Zinsaufwand nicht mehr wesentlich für das Finanz­ ergebnis. Der Ertragssteueraufwand belief sich auf CHF 3.7 Mio. und resultierte in einer gruppenweiten Steuerrate von 9.3% (erstes Halbjahr 2021: CHF 9.5 Mio. bzw. 15.2%). In der Berichtsperiode erfolgte durch die

2  BACHEM HALBJAHRESBERICHT 2022

KOMMENTAR UND AUSBLICK

Steuerbehörde die definitive Beurteilung der steuer­ lichen Behandlung von neuen Steuerinstrumenten, welche im Zusammenhang mit der Schweizer Steuer­ reform für die Jahre 2020 und 2021 geltend gemacht wurden. Dies führte zu einer Reduktion der Steuerver- bindlichkeiten im Umfang von CHF 1.9 Mio., die erfolgs- wirksam verbucht wurde.

Die Kostenentwicklung wird sich auch in Zukunft am langfristigen Unternehmenswachstum orientieren; insbesondere in Forschung und Entwicklung soll über- proportional investiert werden, um Bachems Technologieführerschaft weiter auszubauen.

Gesamtwirtschaftliches Umfeld

Das aktuelle gesamtwirtschaftliche Umfeld erfordert eine hohe Aufmerksamkeit, um einen reibungslosen Geschäftsablauf sicherzustellen. Inflation, Lieferketten und Energiesicherheit stellen dabei die wichtigsten Risikofaktoren dar. Ein entsprechendes Risikomanage- ment von Bachem im ersten Halbjahr 2022 war erfolg- reich. Einzelne Kundenverträge konnten aufgrund von höheren Preisen für Energie und Rohstoffe ange- passt werden. Ausbauprojekte profitieren hingegen von langlaufenden Lieferverträgen mit stabilen Preisen. Engpässe in den globalen Lieferketten lassen sich durch ein langfristiges Projektmanagement abfedern, sind jedoch ein Risikofaktor für spezialisiertes Anlagemate- rial für die Produktion und Lösungsmittelversorgung. Vorbehaltlich einer akuten Mangellage in der Schweiz bleibt die Versorgung mit Strom, Gas und Öl für die Produktion gesichert. Um sich auf eine mögliche Strom- ­mangellage in der Schweiz vorzubereiten, hat das Unternehmen­ eine interne Taskforce gebildet.

Umsatz nach Produktkategorien

Die Kategorie kommerzielle Wirkstoffe (Commercial API) erzielte einen Umsatz von CHF 131.0 Mio. (erstes Halb- jahr 2021: CHF 148.2 Mio., -11.7%) aufgrund niedrigerer Bestellmengen insbesondere von Kundenprodukten

in der Markteinführungsphase. In der Kategorie klinische Wirkstoffe (CMC Development) lag der Umsatz bei CHF 79.3 Mio. (erstes Halbjahr 2021: CHF 68.3 Mio., +16.2%). Das Wachstum in dieser Kategorie ist Ausdruck einer gewachsenen globalen Pipeline an klinischen Entwicklungsprojekten mit Peptid- und Oligonukleotid- basierten Wirkstoffen. Das Geschäft mit Forschungs- chemikalien und Spezialitäten (Research & Specialties) lag bei CHF 24.6 Mio. (erstes Halbjahr 2021: CHF

22.6 Mio., +8.9%).

Umsatz nach Regionen

Nach Verkaufsregionen aufgeschlüsselt wurden

CHF 142.3 Mio. in der Region Europa/Asien erwirtschaf- tet (erstes Halbjahr 2021: CHF 116.9 Mio., +21.7%).

Auf die Region Nordamerika fielen CHF 92.6 Mio. Umsatz (erstes Halbjahr 2021: CHF 122.2 Mio., -24.2%). Dabei wirkte sich der Rückgang bei kommerziellen Bestellun- gen vor allem auf die Verkaufsregion Nordamerika aus.

Kapazitätsausbau

Im ersten Halbjahr 2022 wurden CHF 38.7 Mio. über alle Standorte hinweg investiert. Die Investitionen sind im Plan, der grössere Teil der Investitionskosten soll im zweiten Halbjahr 2022 anfallen. Bachem hat 2021 mit dem Bau der weltweit modernsten Anlage zur Herstel- lung von Peptiden und Oligonukleotiden begonnen. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2024 geplant. In einer ersten Phase sind hierfür ab Projektbeginn insgesamt CHF 220 Mio. veranschlagt. Zum 25. April 2022 hat

die Bachem AG die Ingro Immobilien AG mit der Breiten Immobilien AG übernommen und ist damit nun die Eigentümerin des Areals und der bis dahin zugemiete- ten Bürogebäude in Bubendorf. Die Suche nach einem dritten Standort in der Schweiz zur langfristigen Kapazitätserweiterung befindet sich im fortgeschritte- nen Stadium.

Update Peptide

Bachem sieht eine nachhaltig hohe Nachfrage nach Dienstleistungen und Produkten für Peptide als aktive pharmazeutische Wirkstoffe. Positive Studiendaten für den Einsatz von Peptiden zur Behandlung von Diabetes, Fettleibigkeit und Augenleiden bestätigen diesen Industrietrend.

Update Oligonukleotide

Der Ausbau des Geschäftes mit Oligonukleotiden verläuft nach Plan. Das Ziel von CHF 100 Mio. Umsatz aus dem Oligonukleotid-Geschäft wird voraussichtlich 2023 erreicht werden. In der Berichtsperiode wurde eine strategische Zusammenarbeit mit dem Pharma­ unternehmen Lilly zur Entwicklung und Herstellung von medizinischen Wirkstoffen auf Basis von Oligonu- kleotiden angekündigt, mit einem langfristigen Um­ satzpotential von jährlich rund CHF 100 Mio. innerhalb von sieben Jahren.

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Bachem Holding AG published this content on 25 August 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 25 August 2022 08:47:02 UTC.