Zürich (awp/sda) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

KOMAX: Komax-CEO Matijas Meyer sieht sich mit der Umsatzprognose für das laufende Jahr auf gutem Weg. "Wir sind für einen Umsatz von etwa 10 Prozent unter dem Niveau von 2019 auf Kurs", sagte er in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft". Er sei zufrieden, dass die Einschätzung vom März bisher aufgehe. (FuW, S. 6; sh separate Meldung)

EU-RAHMENABKOMMEN I: Bundesrat Ignazio Cassis schliesst nicht aus, dass die Schweiz nach dem Abbruch der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen dereinst wieder mit der EU über institutionelle Fragen sprechen könnte. Eine solcher Schritt könnte das Resultat des politischen Dialogs sein, sagte der Schweizer Aussenminister in einem Interview mit der "Sonntagszeitung". (SoZ, S. 15; sh separate Meldung)

EU-RAHMENABKOMMEN II: Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) der Eidg. Räte soll die Umstände untersuchen, die zum Abbruch der Verhandlungen über ein Rahmenabkommen mit der EU geführt haben. In der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats, die am kommenden Donnerstag tagt, wird ein entsprechender Antrag eingereicht, wie der "SonntagsBlick" berichtet. Die GPK soll den Entscheid des Bundesrates auf seine Recht- und Verfassungsmässigkeit hin untersuchen, so die Forderung aus der Kommission. (Sonntagsblick)

BACHEM: Peter Grogg, der vor 50 Jahren die Baselbieter Chemiefirma Bachem gegründet hat und heute Ehrenpräsident ist, hält nicht viel von hohen Managerlöhnen. Er selbst habe nie hohe Saläre bezogen, sagte Grogg im Interview mit der "NZZ am Sonntag". "Es leistet keiner doppelt so viel, weil er das Doppelte erhält." (NZZaS, S. 33; sh separate Meldung)

RUAG: Für den bundeseigenen Rüstungsbetrieb Ruag International ging im April eine lange und verlustreiche Geschichte zu Ende: Der Konzern verkaufte seine Tochterfirma in Oberpfaffenhofen (D), wo seit 2009 mit bescheidenem Erfolg Dornier-Flugzeuge hergestellt wurden. Nur wenige Maschinen wurden verkauft, fast jährlich fielen dafür Verluste an. Alleine in den letzten zwei Jahren wurden 108 Millionen Franken abgeschrieben, wie die "Schweiz am Wochenende" schreibt. Auch dies setzte, neben Corona und weiteren Verlusten, der Ruag International zu. Sie benötigte deshalb zum Fortführen der Geschäfte von der ebenfalls bundeseigenen BGRB Holding Garantien über mehrere hundert Millionen Franken. (SaW, S. 8)

TOURISMUS: Nach der jüngsten Entspannung in der Coronapandemie ziehen die Buchungen für Flugreisen deutlich an. Und auch der Preiskampf am Himmel ist bereits wieder in vollem Gange, wie der "Sonntagsblick" schreibt. So bietet etwa Ryanair einen Flug von Basel nach Dublin für 5 Franken an. Sonnenhungrige fliegen mit Easyjet für knapp 40 Franken von Genf nach Ibiza. Die Swiss lockt mit Tickets für 80 Franken zum Trip nach Nizza. Es überrasche sie nicht, dass die Fluggesellschaften bereits wieder mit Spottpreisen lockten, sagte Lisa Mazzone, Ständerätin der Grünen. Die Politik habe ein Milliarden Franken schweres Hilfspaket für die Luftfahrtbranche geschnürt - ohne Auflagen für mehr Umweltschutz. (Sonntagsblick)

MIGROS: Die Pensionskasse der Migros ist ein heikles Investment eingegangen. Seit April ist sie Aktionär und wichtigster Geldgeber beim Logistikprojekt Cargo Sous Terrain, eine geplante Güter-Ubahn in der Schweiz. Diese Konstellation irritiert Vorsorgeexperten: "Dass die Migros-Pensionskasse in ein Unternehmen investiert, an dem die Migros beteiligt ist, ist aus Compliance-Sicht nicht ganz unproblematisch", sagt Daniel Greber, Leiter des Instituts Risk & Insurance an der Zürcher Fachhochschule ZHAW, zur "NZZ am Sonntag". Die Gefahr bestehe, dass die Pensionskasse zur Risikokapitalgeberin verkomme. Die Migros weist diese Befürchtung zurück. "Es fand keine Beeinflussung des Entscheids der Migros-PK für die Beteiligung durch den Migros-Genossenschafts-Bund statt", teilt der Detailhandelskonzern mit. (NZZaS, S. 27)

BILDUNG: Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) will bis Ende Jahr neue Abschlusstitel-Bezeichnungen für Berufsausbildungen prüfen, um sie auf dem internationalen Arbeitsmarkt aufzuwerten. In Frage kommen etwa Titel wie "Professional Bachelor" oder "Professional Master". Das SBFI habe ein Projekt gestartet, um "eine ganzheitliche Überprüfung der aktuellen nationalen und internationalen Positionierung der höheren Fachschulen sowie der Bildungsgänge" vorzunehmen, wie ein Sprecher einen Artikel in der "SonntagsZeitung" bestätigte. (SoZ, S. 9; sh separate Meldung)

ARBEITSMARKT: Bei Ausschreibungen von Teilzeitjobs benachteiligen Firmen Männer deutlich stärker als Frauen. Laut "NZZ am Sonntag" zeigt eine neue Studie der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich, dass ein Mann, der 90 statt 100 Prozent arbeiten will, 17 Prozent weniger Stellenangebote erhält. Bei Frauen verschlechtern sich die Job-Chancen dagegen nur um 2 Prozent. Die Unternehmen kultivierten noch immer die Stereotypen der Geschlechter. Wenn eine Frau Teilzeit arbeite, werde dies auf die familiäre Belastung zurückgeführt. Bei einem Mann dagegen werde unterstellt, dass er sich beruflich weniger engagieren wolle. Bei den Männern arbeiteten 88 Prozent Vollzeit, während Mütter mehrheitlich ihr Pensum reduziert hätten. (NZZaS, S. 25)

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