Zürich (awp) - An der Schweizer Börse kommt es wegen der Übernahme von Vifor Pharma und der sich abzeichnenden Dekotierung zu einer ausserordentlichen Anpassung wichtiger Indizes. Die Hauptprofiteure sind VAT und Bachem.

Neu in den SLI kommen am 31. März für Vifor die Titel des Vakuumventilherstellers VAT, wie die SIX am Mittwochabend mitteilte. In den Index SMIM rücken in der Folge die Aktien des Biochemie-Unternehmens Bachem vor.

Der SLI (Swiss Leader Index) umfasst die 30 wichtigsten Aktien an der Schweizer Börse, der Mid-Cap-Index SMIM die 50 wichtigsten. In den hinteren Reihen steigen ausserdem Meyer Burger vom SPI Small in den SPI Mid auf.

Mit dem Abgang von Vifor wird der SLI etwas weniger pharmalastig, erhält dafür mit VAT neben AMS-Osram und Logitech einen weiteren Technologietitel.

Wichtig sind Indexänderungen vor allem für börsengehandelte Fonds, soegannte Exchange Traded Funds (ETF), die den Index genau nachbilden. Sie nehmen entsprechende Umschichtungen und Umgewichtungen vor, was auf die Aktienkurse wirkt. Zudem rücken Unternehmen, die in den höheren Börsenligen spielen, eher ins Blickfeld internationaler Investoren.

Vifor-Übernahme kurz vor Abschluss

Am Morgen war bekannt geworden, dass die Übernahme von Vifor Pharma durch das australische Biopharmaunternehmen CSL nahezu vollzogen ist. Mit Ende der Nachfrist halten die Australier 94 Prozent des Aktienkapitals und der Stimmrechte von Vifor.

Mit der Übernahme verliert das Pharmaunternehmen Vifor seine Eigenständigkeit nach nicht einmal fünf Jahren. Im Frühjahr 2017 war Vifor vom Galenica-Konzern abgespalten und an die Börse gebracht worden. Vifor waren erst im letzten Sommer wieder in den SLI aufgestiegen, nachdem sie im Jahr davor aus dem Index gefallen waren.

an/rw