Basel (awp) - Die Bâloise hat im ersten Halbjahr 2021 trotz der Unwetterschäden im Juni deutlich mehr verdient als noch vor einem Jahr. Damals war das Ergebnis durch Corona-bedingte Schadenaufwendungen und einem tieferen Anlageergebnis belastet worden. Auf den Rest des Jahres blickt die Gesellschaft zuversichtlich.

Der Gewinn nahm in der Berichtsperiode um 70,1 Prozent auf 302,3 Millionen Franken zu, wie der Versicherer am Donnerstag mitteilte. Im vergangenen Jahr hatten allerdings durch die Coronakrise entstandene Belastungen mit über 60 Millionen auf den Gewinn gedrückt.

Dafür schlugen in diesem Jahr verschiedene Unwetterschäden negativ zu Buche. Die Schäden aufgrund der hauptsächlich in der Schweiz aufgetretenen Unwetter im Juni belasteten das Ergebnis mit netto 40,1 Millionen Franken. Die positive Entwicklung an den Kapitalmärkten sowie die Erholung der Zinsen hätten den Gewinn jedoch gestützt, heisst es weiter.

Weitere Schadensbelastungen erwartet

Für das zweite Halbjahr erwartet die Baloise nun aufgrund der Flut- und Sturmschäden im Juli 2021 zusätzliche Nettobelastungen in einem hohen zweistelligen Millionenbereich.

In der Sachversicherung stieg das Prämienvolumen auch dank Akquisitionen 8,2 um Prozent auf 2,62 Milliarden Franken. Trotz der Unwetterschäden, die die Bâloise vergütet, liegt der Schaden-Kosten-Satz netto bei 92,3 Prozent (VJ 91,1%). Die Unwetter belasten hier mit 2,1 Prozentpunkten. Liegt die sogenannte Combined Ratio unter 100 Prozent, verdient ein Versicherer mit dem Geschäft Geld.

In der etwas kleineren Lebensparte nahm das Prämienvolumen um 2,4 Prozent auf 2,22 Milliarden Franken zu. Der EBIT verbesserte sich aufgrund der guten Kapitalmarktentwicklung um 48,2 Prozent auf 194,6 Millionen.

Das Geschäftsvolumen stieg um 9,2 Prozent auf 5,89 Milliarden Franken. Neben dem organischen Wachstum in allen Ländergesellschaften hätten unter anderem die vollständige Integration des Nichtlebenportfolios von Athora in Belgien sowie das Wachstum der Prämien mit Anlagecharakter zu dieser positiven Entwicklung beigetragen, heisst es weiter.

Das Eigenkapital erhöhte sich auf 7,1 Milliarden (Ende Dezember 6,98 Milliarden). Mit den Halbjahreszahlen übertraf der Versicherer die Erwartungen der Analysten.

Vorsichtig optimistisch

Beim Ausblick gibt sich das Management vorsichtig optimistisch. "Die Gewinnerholung zum Halbjahr, das starke Ergebnis im Lebengeschäft sowie die Profitabilität im Nichtlebengeschäft trotz der erneut ausserordentlichen Schäden, geben mir die Überzeugung, auch im Hinblick auf das Gesamtjahr unsere Ziele zu erreichen", wird CEO Gert De Winter in der Mitteilung zitiert.

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