Nicole Hess, Fiona Egli
15. Juli 2021
Gewitter-Superzellen haben seit Mitte Juni in der Schweiz enorme Schäden verursacht. Hagel, Sturmböen und Starkregen halten weiter an. Eva Staubli, Leiterin Leistungscenter AH/MF bei der Baloise, gibt im Interview einen Überblick über die aktuelle Lage. 
Eva, in den vergangenen Wochen war die Schweiz von heftigen Unwettern betroffen - und diese halten weiter an. Was sind die häufigsten Schadenmeldungen, die bei der Baloise eingehen? 

Seit dem 18. Juni verzeichnen wir fast täglich Unwetterereignisse. Es dominieren Hagelschauer verbunden mit Sturmböen und Starkregen. Letzterer sorgt auch für Hochwasser und Überschwemmungen. In Bezug auf Gebäude werden uns derzeit vor allem Wasserschäden, Hagel- und Sturmschäden sowie Blitzeinschläge gemeldet. Im Bereich Motorfahrzeug sind es seit Mitte Juli ebenfalls mehrheitlich Schäden an Fahrzeugen durch Hagel, Überschwemmungen und Hochwasser, vereinzelt aber auch Schäden durch umgestürzte Bäume und herabfallende Äste.

Wie viele Schadenmeldungen sind bisher bei der Baloise eingegangen und wie sieht es mit der Schadensumme aus? 

Wir gehen schweizweit aktuell von rund 12'000 Schadenmeldungen aus. Es kommen laufend neue Schäden hinzu, was die Angabe einer genauen Schadensumme erschwert. Insgesamt erwarten wir aufgrund der Unwetter der letzten Wochen jedoch Schäden in der Höhe eines kleinen zweistelligen Millionen-Betrags.

Ist das aktuelle Unwetter «teurer» als bisherige?

Der Schadenaufwand ist im Vergleich zum Durchschnitt der letzten zehn Jahre höher - nur im 2013 verzeichneten wir im Zeitraum Januar bis Juni einen höheren Schadenaufwand als jetzt im 2021. Das Unwetter der letzten Tage hat die Schweiz mehr oder weniger flächendeckend getroffen, was die Anzahl Schadenfälle im Vergleich zu anderen Unwetterereignissen, die sich nur lokal niederschlagen, in die Höhe treibt.

Gibt es dennoch Regionen, die besonders stark betroffen sind? 

Stark betroffen war der Jurabogen mit Fokus auf den Berner Jura, Cressier NE, La Chaux-de-Fonds und die Ajoie sowie in der Deutschschweiz die Regionen Deutschfreiburg und Thun, das Entlebuch mit Wolhusen über Luzern bis nach Zürich (Höngg, Rümlang, Affoltern, Dübendorf) und weiter in Richtung Bodensee; ebenso das Tessin. Das Ganze ist noch nicht überstanden. Die starken Niederschläge halten heute und morgen weiter an. Es kann zu weiteren Überschwemmungen, Murgängen und vor allem zu Pegelüberschreitungen von Fliessgewässern und Seen kommen.

Gibt es Sofortmassnahmen, welche die Leute ergreifen können? 

Wir empfehlen unseren Kundinnen und Kunden ihre Fahrzeuge und wichtige Gegenstände rund ums Haus sowie im Keller in Sicherheit zu bringen und Fenster an Gebäuden abzudichten, damit kein Wasser eindringen kann. Ist bereits Wasser eingedrungen - beispielsweise in den Keller - muss dieses unverzüglich abgepumpt und Notreparaturen sollten sofort veranlasst werden. Ausserdem sollte der Strom vorsorglich abgestellt werden.

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Baloise Holding AG published this content on 15 July 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 15 July 2021 16:58:07 UTC.