Madrid (awp/sda/reu) - Der spanischen Grossbank BBVA machen die niedrigen Zinsen in Europa und eine milliardenschwere Abschreibung in den USA zu schaffen. 2019 brach der Gewinn um ein Drittel auf 3,5 Milliarden Euro ein, wie die zweitgrösste spanische Bank nach Santander am Freitag mitteilte.

Im Schlussquartal 2019 rutschte das Geldhaus mit einem Verlust von 155 Millionen Euro sogar in die roten Zahlen. Grund hierfür war eine Wertberichtigung von 1,3 Milliarden Euro auf die US-Tochter, da sich die Wirtschaftsaussichten in den USA eingetrübt haben und die Zinsen in den USA gesunken sind.

BBVA macht den Grossteil des Gewinns ausserhalb Europas, vor allem in Mexiko. Dort erzielt die Grossbank 40 Prozent ihres Gewinns und das Geschäft floriert. Das half dem Konzern, den Zinsüberschuss im vierten Quartal um 0,7 Prozent auf 4,73 Milliarden Euro zu steigern.

Auf dem Heimatmarkt Spanien spürt BBVA dagegen wie die Konkurrenz weiterhin die niedrigen Zinsen, der Zinsüberschuss stagnierte. Dank der breiteren Aufstellung schlug sich BBVA besser als die spanischen Wettbewerber Caixabank und Sabadell, deren Zinsüberschuss im vierten Quartal um 0,4 Prozent und 2,4 Prozent zurückging.

Sabadell mit Verlust

Die Caixabank verdoppelte ihren Gewinn im Schlussquartal wegen geringerer Abschreibungen auf 439 (Vorjahr: 218) Millionen Euro. Dennoch fiel der Überschuss im Gesamtjahr um 14 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro.

Sabadell rutschte dagegen im Schlussquartal in die roten Zahlen. Wegen Verlusten bei der britischen Tochter TSB und unerwartet hoher Rückstellungen für Kreditausfälle fiel ein Fehlbetrag von 15 Millionen Euro an, nach einem Gewinn von 80 Millionen im vierten Quartal 2018. Die Sabadell-Aktien verloren daraufhin mehr als elf Prozent.