Von Pietro Lombardi

FRANKFURT (Dow Jones)--Die spanische Wettbewerbsbehörde nimmt vier inländische Banken im Zusammenhang mit der Vergabe der staatlich unterstützten ICO-Darlehen ins Visier. Man untersuche Banco de Sabadell, Banco Santander, Caixabank und Bankia wegen möglicher wettbewerbswidriger Praktiken bei der Vermarktung der staatlich geförderten Kredite für Unternehmen und Freiberufler zur Bewältigung der finanziellen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, teilte die National Commission of Markets and Competition (CNMC) mit. Konkret gehe es um die Bedingungen, die die Banken an die Kreditlinien geknüpft haben sollen. Zudem interessiert sich die CNMC dafür, ob diese Darlehen bei Firmen dazu verwendet wurden, bestehende Verbindlichkeiten abzulösen oder zu restrukturieren.

Santander erklärte, sie habe sich an die bestehenden Vorschriften bei der Vergabe dieser Kredite gehalten und den Wettbewerb mit ihren Konkurrenten bei deren Vermarktung respektiert. Man habe "weder die Vergabe der ICO-Kredite an ein Produkt oder eine Dienstleistung geknüpft, noch den Firmen die Verwendung einer solchen Finanzierung zur Umstrukturierung bereits bestehender Schulden auferlegt", sagte ein Sprecher. Caixabank, die Bankia übernommen hat, und Sabadell lehnten eine Stellungnahme in der Sache ab.

Die spanische Förderbank ICO (Instituto de Credito Oficial) stellte Unternehmen, die durch die Coronakrise in Liquiditätsengpässe gekommen sind, öffentlich garantierte Kredite mit günstigen Konditionen zur Verfügung. Die Banken müssen die Darlehensanträge nach den Richtlinien der ICO prüfen.

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June 16, 2021 07:04 ET (11:04 GMT)