MADRID (dpa-AFX) - Eine milliardenschwere Abschreibung in Großbritannien und ein Umbau in Polen haben der spanischen Großbank Santander im dritten Quartal das Ergebnis verhagelt. Der Überschuss sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 75 Prozent auf 501 Millionen Euro gefallen, teilte die Bank am Mittwoch in Madrid mit.

So schließen die Spanier wegen anhaltend sinkender Erträge 140 britische Filialen und streichen 800 Jobs in dem Land. Die Bank schrieb knapp 1,5 Milliarden Euro auf das britische Geschäft ab. Santander musste zudem im branchenweiten Skandal um unnötig verkaufte Restschuldversicherungen in Großbritannien eine Rückstellung von 103 Millionen Euro vornehmen.

Ohne Sondereffekte, die sich auf etwas mehr als 1,6 Milliarden Euro summieren, zog das Ergebnis allerdings um sieben Prozent auf 2,14 Milliarden Euro an. Die Erträge legten leicht auf 12,5 Milliarden Euro zu. Verlassen konnte sich die Bank ein weiteres Mal auf gut laufende Geschäfte in Südamerika, allen voran in Brasilien.

An der Börse sorgten die Zahlen für deutliche Verluste. Die im Eurozonen-Auswahlindex EuroStoxx 50 notierte Aktie des Schwergewichts unter den europäischen Banken verlor bis zum frühen Nachmittag rund 6,59 Prozent an Wert auf 3,7050 Euro und büßte damit einen Teil ihrer jüngsten Kursgewinne wieder ein. Das Papier hatte sich erst in den vergangenen Wochen etwas von seinem Mehrjahrestief von 3,3855 Euro erholt./zb/stw/nas